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KÜHLER SANDSTEIN - FEURIGER JAZZ
28. OKTOBER 2006
 
HERZOGENBUCHSEE - Marc Hügli Quartett konzertiert im intimen «Chäferchäuer»
 
Das Marc Hügli Quartett spielte am Samstag im «Chäferchäuer» in Herzogenbuchsee. Dabei standen die mit den Instrumenten erzeugten Klänge im Vordergrund. Das Publikum war von der gebotenen Jazz-Musik begeistert und verlangte zwei Zugaben.
 
Valentin Misteli
 
Die Klänge des Sopransaxofon heben an, vorerst scheinbar ungeordnet. Dann ertönen noch tastend Gitarre und Bass. Das Schlagzeug setzt ein, und plötzlich ist die Melodie klar erkennbar. Unmittelbar füllt die wohlklingende Jazz-Musik des ersten Stücks den «Chäferchäuer» aus. Dort spielten am Samstagabend Gitarrist Marc Hügli, Saxofonist Matthias Wenger, Simon Fankhauser am Schlagzeug und ersatzweise Christoph Utzinger am Bass als Marc Hügli Quartett Eigenkompositionen des Bandleaders und fremde Jazz- und Soul-Titel.
 
Das aus Jazz-Liebhabern zusammengesetzte Publikum hörte konzentriert zu und wippte bald einmal mit den Füssen. Aufmerksam verdankte es die improvisierten Solopartien der einzelnen Instrumente mit Applaus. Mal war ein anerkennendes «sehr schön» zu hören. Kurze Pausen nutzten die an Bistrotischen gruppierten Zuhörenden für Fachdiskussionen. Die müssen positiv ausgefallen sein: Die Band machte einen eingespielten Eindruck. Angesichts der intimen Raumverhältnisse im Sandsteinkeller waren die sich abstimmenden Blicke zusätzlich zur musikalischen Interaktion gut zu erkennen.
 
Direkte Wirkung
 
Sehr gefallen habe ihm, wenn sich die Klänge der einzelnen Instrumente im vorgegebenen Rhythmus verschoben hätten, antwortete nach dem Konzert Zuhörer Olivier Erb auf eine entsprechende Frage. Die Konzertbesucherin Dorothee Schuler hob das «Unisonospielen von Gitarre und Saxofon» besonders hervor und zeigte sich über das Zusammenfinden nach Improvisationen angesichts des Tempos beeindruckt.
 
Als «sehr direkt» und «sehr angenehm» beschrieb Marc Hügli die Situation zwischen Publikum und Band auf Nachfrage, indem er das unmittelbare beiderseitige Wahrnehmen von Reaktionen hervorhob. «Es ist ein sehr hoher Konzentrationsfaktor», bestätigte Hügli mit Blick auf die Abstimmung unter den Musikern für die improvisierten Solopartien. Er machte aber auch klar, dass das «Solieren» Teil des Jazz sei.
 
«Jetzt gehen sie zusammen ab»
 
Er ziehe auf der Bühne Inspiration aus dem Beobachten und Zuhören, erläuterte Saxofonist Matthias Wenger zu seinen Soloeinlagen. Mit Verweis auf das häufige Wechselspiel von Gitarre und Saxofon während des Konzerts umschrieb Hügli das Spielverhalten als Weiterentwickeln von Ideen und Wiederholen von Melodien. Wichtig am Jazz sei, dass der Zuhörer den Energieverlauf eines Stück wahrnehme und feststellen könne, «jetzt gehen sie zusammen ab», betonte Wenger, der sich öfters mit falschen Vorstellungen von Jazz konfrontiert sieht.
 
«Heute hat es wenige Leute», bilanzierte Andreas Steiner, der den «Chäferchäuer» mit Konzertraum und Bistro betreibt. Statt der möglichen 68 Gäste hatten sich etwas mehr als 20 Interessierte eingefunden. Steiner zeigte sich nicht überrascht. Offensichtlich lockt Jazz-Musik keine Massen an. Hingegen kann Steiner unter Musikern für 10 bis 14 Konzerte pro Jahr auswählen. «Es fragen so viele an.»
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10 Jahre Chäferchäuer
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