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Von Leo Knipper (1898–1974) erklang die «Kosaken-Patrouille» mit dem vermeintlichen Volkslied, das dem «Lied der Wolgaschlepper» ähnlich klingt. Doch ist es, wie Andreas Steiner präzisierte, eine Melodie von Knipper. Damit war der zweite musikalische Akzent angesprochen: Die folgenden Kompositionen, seien sie als Filmmusik konzipiert, als Ballett oder Gelegenheitsmusik, wirkten durch eingängige Melodien.
 
Bilder oder Musik? Stellvertretend für den bunten Strauss sei zuerst Dimitri Kabalewskys Suite «Die Komödianten» genannt. In zehn kurzen Stücken versteht es der Komponist, mit sparsamen Mitteln eine Stimmung zu zaubern, die durch die Bilder eine kongeniale Unterstützung erhielt: der langsame Marsch mit Gänsen, der Walzer mit tanzenden Eisbären. Und Landschaften dazu, verschneit, im leichten Dunst, alles so ineinander verwoben, dass man sich zwischendurch fragte: Sind wir gekommen, um Bilder zu geniessen oder Musik zu hören? Keine Bange, letztlich überwog die Musik. Höhepunkt im zweiten Teil war der mittlerweile berühmt gewordene «Second Waltz» von Dimitri Schostakowitsch, der durch die «Colorful Accordionists» eine kongeniale Wiedergabe erfuhr.
Herzogenbuchsee Mit russischer Musik sich der Seele Russlands annähern: Das ist das Motiv zum diesjährigen Konzertprogramm der Colorful Accordionists, das im Chäferchäuer Herzogenbuchsee erstmals erklang. Andreas Steiner, ordnete die Komponisten nach der Reihenfolge ihrer Geburtsjahre. Das erste Stück, die «Valse Fantaisie» von Michael Glinka (1804–1857), bildete gleich das Leitmotiv der von Schwermut geprägten Stücke.
 
Das passte zum Klang der Akkordeons gut, und die Interpreten Christian Hadorn, Adrian Leuenberger, Catherine Steiner, Brigitte Meier und Andreas Steiner verstanden es einmal mehr, das Beste an musikalischer Stimmung heraus zu holen. Wie gewohnt moderierte Andreas Steiner mit seinem trockenen Humor das Programm und sorgte damit nicht nur für seriöse Information, sondern auch für willkommene Auflockerung.
Von Bildern untermalt.
 
Mit dem allein begnügte er sich aber nicht. «Die meisten Werke», schrieb er im Voraus, «musste ich für unser Ensemble selber zusammenstellen, da es kaum Noten aus Russland gibt.» Zudem blendete er eine Bildpräsentation über die einzelnen Komponisten und zu den Werken ein. Die folgenden Werke von Anton Rubinstein und Peter Tschaikowsky wurden mit schönen Schlössern aus St. Petersburg ausgeschmückt, und bei Nicolai Rimski-Korsakoffs «Hummelflug» war natürlich eine Hummel das Bildmotiv.
 
Chronologisch führte der nächste Komponist, Sergey Prokofjeff (1891– 1953) bereits mitten ins 20. Jahrhundert. Sein «Puschkin-Walzer», melancholisch, langsam und in moll, erzählt vom «inneren Exil» des unter Stalin oft schikanierten Komponisten. Doch verstand es Prokofjeff, sich mit sarkastischem Humor von seinen Peinigern zu distanzieren, was die Akkordeonisten feinsinnig zum Ausdruck brachten.
Dienstag, 8. Mai 2012
SCHWERMÜTIGE RUSSISCHE SEELE
Walter Gfeller - Langenthaler Tagblatt
10.9.2007
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