Reisetagebuch

Korsika 2025


Tag 1
Dienstag, 29. April 2025


Herzogenbuchsee – Sternenstrasse 3

Abfahrt um 10 Uhr. Ohne Morgenessen in Richtung Luzern und ohne Stau durch den Gotthard. Zwischenhalt mit Picnic in der Raststätte Bellinzona.

Weiterfahrt via Luino (It) dem Lago Maggiore entlang bis zum Parkplatz bei der Einsiedelei “Santa Caterina del Sasso” südlich von Reno.

Santa Caterina del Sasso

Dienstag, 29. April 2025Wir besuchten bei schönstem Wetter und 21 Grad das Eremitenkloster, welches wie ein Schwalbennest in eine Felswand, hoch über dem Langensee, gebaut ist. Die ersten Bauten des Klosters stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Freskenmalereien der Klosterkirche sind mehrmals bis ins 19. Jahrhundert übermalt worden.

Hier gibt es Interessantes zum und über das Kloster zu lesen: 

Wir übernachten gleich hier auf dem Parkplatz hoch über dem Kloster.


Tag 2
Mittwoch, 30. April 2025


Weingut “La Trava” in Mango (Piemont)

Nach Asti noch ein Stück Richtung Alba, dann hinauf in die Piemonteser Weinberge. Beim Weingut “La Trava” können wir auf dem Stellplatz übernachten. Nicht billig, 15 Euro und Kauf von 6 Flaschen Wein, aber schöner Platz mit der besten Aussicht auf die Weinberge, Strom, Wasser und Abwasser, alles vorhanden. Beissen wir halt in den sauren Apfel und kaufen die sechs Flaschen Wein!


Tag 3
Donnerstag, 1. Mai 2025


Camping Dolce Vita – Nähe Savona

Berg auf, Berg ab, über scheinbar unendliche Hügel des Piemont. Zuerst durch Weinberge so weit das Auge reicht.  Am Horizont immer die verschneiten Alpen zwischen Frankreich und Italien. Dann plötzlich lösen Haselnussplantagen die Reben ab. Wieder kaum endlose Hügel, alles mit Haselnussbäumen. Je südlicher wir kamen, desto enger und kurviger wurden die Strassen. Noch eine Passhöhe und dann ein herrlicher Blick auf das Meer.

Geplant war, auf einem kleinen Campingplatz oder auf einem Stellplatz die Nacht zu verbringen. Was wir aber gar nicht in Rechnung hatten war die Tatsache, dass in Italien der 1. Mai ein Feiertag ist und dass hier für vier Tage blau gemacht wird. Blechlawinen, volle Strände, null Parkplätze und vor allem, alle Camping- und Stellplätze überfüllt. Jeder Quadratmeter Boden wurde irgendwie als Parkfläche benutzt. auch wenn es dadurch den Verkehr behinderte. Das stört hier niemand.

Nach mehreren Anfahrten zu potentiellen Übernachtungsmöglichkeiten schickte uns eine Campingplatzangestellte zurück in die Berge zu einem kleinen Platz der uns vieleicht noch helfen könne. Siehe da, nach einer kriminellen Fahrt durch engste Strassen und Dörfchen kamen wir bei besagtem Platz an und erwischten noch den zweitletzten Platz. Es war auch höchste Zeit, denn Catherine stand kurz vor einer Herzbaracke, wegen der kriminellen Strassen. Nun gönnen wir uns im Ristorante des Platzes eine Pizza, bevor wir die letzte Nacht auf dem Festland verbringen werden.


Tag 4
Freitag, 2. Mai 2025


Anfahrt zur Fähre in Savona

Der Campingwart erlaubte uns noch bis am Nachmittag zu bleiben. Das bedeutete einen gemütliche Tag unter den schattigen Bäumen zu verbringen. Zu lesen, zu schlafen, zu stricken etc.

Um vier Uhr wagten wir uns in den Trouble der Stadt. In der Nähe des Fährhafens befindet sich ein Einkaufszentrum mit einigermassen grossen Parkplätzen. Es war nicht mehr so viel los wie am Vortag. Platz gefunden, Kühlschrank aufgefüllt, sechs Flaschen Wasser (!) in den “Keller” gestellt und schon ging es zur Fähre. Es fiel uns auf, dass aussergewöhnlich viele Motorradfahrer auf die Fähre fuhren. Natürlich, Korsika ist ja das “Land” der 10000 Kurven. Neben doch recht vielen Autos sind erstaunlicherweise wenige Camper unterwegs. Ebenfalls auffällig, viele Schweizer Nummern an den Fahrzeugen.

Wir beschlossen, auf der Fähre ins Restaurant zu gehen und genossen dort ein Dreigangmenü bevor die Kabine aufgesucht wurde. Wir mussten ja schon um 5 Uhr in der Früh aus den Federn.


Tag 5
Samstag, 3. Mai 2025


Fährüberfahrt

Nach einer ruhigen Nacht, kaum Motorengeräusch, null Wellengang, schrillte der Handywecker um 5 Uhr. Das war gut, denn so verpassten wir den herrlichen Sonnenaufgang nicht. In der Ferne war die Isola Capraia und sogar die Insel Elba zu sehen.

Es reichte noch gerade für einen Kaffe und um 6.30 Uhr legte das Schiff bereits in Bastia an. Raus aus dem Schiffsbauch und bereits hoch in die Berge westwärts.

Einen “Zmorgehalt” mit toller Aussicht auf die Gegend von Bastia und auf das Meer, bevor nach wenigen Kilometern schon der erste Shoppinghalt erfolgte. Im Atelier von Julien Truchon in Patrimonio kauften wir uns die obligaten handgefertigten Keramiktassen. Von jeder Reise werden wenn möglich zwei Tassen als Souvenir mitgebracht. Diesmal sind es gar vier mit einer grossen Untertasse.

Nur noch eine kurze Fahrt bis St. Florant um dort im Camping Acqua-Dolce, direkt am Meer für voraussichtlich zwei Nächte Halt zu machen. Es sind nur wenige Leute hier, denn der Camping ist erst seit zwei Tagen offen.


Tag 6
Sonntag, 4. Mai 2025


Saint Florent

Ausgiebig ausgeschlafen bis uns die warme Sonne (gegen 10 Uhr) aufweckte. Ein Morgenessen mit Ei, es ist ja schliesslich Sonntag, half uns den Tag in Angriff zu nehmen.

Nach dem Mittag rafften wir uns auf, um zu Fuss nach Saint Florent zu laufen. Immerhin eine gute halbe Stunde vom Campingplatz aus. Im Städtchen schlenderten wir dem grossen Segel- und Motorschiffhafen entlang, durch die engen Gassen der Altstadt hinauf zur Zitadelle wo man einem fantastischen Ausblick auf das Meer, auf die umliegenden Berge und auf die Stadt geniessen kann.

Bevor es wieder in Richtung Camping ging, gönnten wir uns in einem Bistro am Ufer ein Wasser und ein Bier und kauften dann noch etwas Brot für den kommenden Tag ein.

Der Spaziergang zurück wurde zu einem “Spiessrutenlauf”, immer auf der Suche nach Schatten. Es war doch schon ziemlich warm für diese Jahreszeit. Auf alle Fälle waren wir froh, als wir beim Camper ankamen und dann sofort eine Dusche nehmen konnten.

Schon bald war “Znachtzeit” und mir wurde ein herrliches Spaghetti Pesto serviert.


Tag 7
Montag, 5. Mai 2025


Zwangspause auf dem Camping

Dummerweise meldete sich schlagartig mein Rückenleiden zurück. Sofort wurde mit der üblichen Medikamentation dagegen angekämpft. Irfen, Dafalgan, dazu Voltaren forte Salbe. Ich hoffe, dass ich mich bald wieder bewegen kann, denn herum liegen kann ich auch zuhause. Und für Catherine ist es auch nicht lustig, einen unbeweglichen und stöhnenden Patienten zu versorgen.


Tag 8
Dienstag, 6. Mai 2025


Weiter Zwangspause

Nichts zu berichten, ausser, dass wir weiterhin, wegen meinem blöden Rücken noch auf dem selben Camping bleiben. Ich kann mich immer noch kaum  bewegen. Zum Glück bin ich nicht alleine unterwegs. Das wäre so kaum möglich. Ich mache weiter meine Medikamententherapie und hoffe, dass wir doch noch mal etwas von Korsika sehen können, sprich bald mal etwas weiter reisen können.

Catherine hat hingegen viel zu tun. Sie macht alles für mich, sogar Apfel schneiden oder Kaffee machen. Daneben ist sie beschäftigt. Sie liest, zeichnet, schreibt, häkelt Vorhänge und bereitet das Essen zu. Sogar die WC-Kassette hat sie geleert, was ja eigentlich schon meine Aufgabe wäre.

Von einem Abendspaziergang hat sie noch ein paar schöne Föteli mitgebracht.


Tag 9
Mittwoch, 7. Mai 2025


Zwangspause Nr 3

Ausser Spesen nichts (Neues) gewesen.


Tag 10
Donnerstag, 8. Mai 2025


Zwangspause Nr 4

Erneut auf Besserung hoffend bleiben wir erneut auf diesem Camping.

Heute morgen sind wir ganz alleine auf dem Platz. Die einzigen Begleiter sind, eine Blaumeise die sich fliegend vor dem Rückspiegel selber anschaut, ein Türkentaubenpärchen welches ununterbrochen der “Gros-Mue-Ter” ruft, einer Gruppe Spatzen die auf dem Campingtisch nach “Brösmeli” vom Morgenessen sucht, und einem Paar Stieglitze die im Gras vor dem Camper nach Samen suchen. Es ist also trotzdem einiges los hier.

Am Nachmittag kam dann der Eine oder Andere Camper, aber viel los ist hier nicht mehr.


Tag 11
Freitag, 9. Mai 2025


Endlich kanns weiter gehen

Nachdem Catherine den ganzen Campingkrempel alleine zusammen geräumt hat und die Schulden beim Campingwart beglichen wurden, wagten wir uns eine, wenn auch kurze Route unter die Räder zu nehmen. 1. Ziel war das Städtchen L’île-Rousse wo wir u.A. eine berühmte Leckerei versuchen wollten. Eine Art Makaronen aus “Maroni”-Mehl hergestellt. Die besten gäbe es hier in einer speziellen kleinen Bäckerei im Zentrum der Altstadt. Leider keine Chance, einen Parkplatz zu finden. Also entschieden wir, das zweite Ziel ins Navi einzugeben.

Nur ein paar Kilometer im Hinterland, also wieder in den Bergen liegt eines der schönsten Dörfer (laut unserem bewährten Reiseführer vom Velbinger-Verlag). Nach einigen Serpentinen und erneut immer enger werdenden Strassen trafen wir in Pigna ein. Sogar einen Parkplatz haben wir ergattert. Das Dorf hat etwa 100 Einwohner, liegt auf einer Hügelspitze und ist bekannt wegen eines jährlich stattfindendes Musikfestival. Zudem gibt es ein kleines Musikinstrumentenmuseum, ein Musikzentrum wo regelmässig treffen und Konzerte stattfinden, mehrere kleine Bistros und einige Handwerkerlädeli, vor allem Töpfereien. Dann ist die Aussicht auf das umliegende Hügelland und auf das Meer grandios.

In einem lustigen kleinen Restaurant mit toller Aussicht liessen wir uns mit korsischer Wurst und einem Amber-Kastanienbier verwöhnen bevor wir noch das kleine Museum besuchten. Wir waren die einzigen Gäste im Museum und der Museumsbetreuerin war es scheinbar so langweilig, dass sie uns einige Instrument vorspielte und vieles über die korsiche Musik berichtete. Eigentlich wäre gerade am Abend im Musikzentrum ein Konzert mit einer korsischen Gruppe, aber da man auf der Insel nicht frei Campen darf, also wir nicht im Dorf übernachten können, fuhren wir zurück an den Strand und peilten den zuvor ausgewählten Campingplatz in Algajola an. Der Platz wurde von vielen gerühmt, ist recht günstig, liegt nahe am Dorf und am Strand, hat daneben ein Einkaufszentrum und liegt günstig an “unserer” Route. Aber, wie so oft, wenn ich etwas aussuche ist es geschlossen. So auch hier. Dann wurde halt noch eingekauft und in einen nicht weit entfernten versteckten Campingplatz in Corbara beendeten wir unsere heutige Tour bei Tomaten-Feta-Oliven-Salat und Fisch mit Reis.


Tag 12
Samstag, 10. Mai 2025


Aregno

Gegen Mittag, gemütliche Fahrt in das bergige Hinterland bis nach Aregno. Das Bergdorf klebt förmlich an den Felsen. Die Strecke zwar kurz, aber wie gewöhlich hier, Kurve an Kurve und eigentlich nur einspurig, obwohl es oft einen Mittelstreifen hat.

Montegrosso

Weiterfahrt über einen kleinen Pass (ohne Mittelstreifen!) mit dem Namen “Col de Salvi”. Da herrliche Ausblicke auf den Golf von Aregno und auf die andere Seite auf den Golf von Calvi.

Calvi – Camping La Clé des Champs

Eigentlich wollte ich von Montegrosso noch via Calenzana nach Calvi. Doch verpasste ich die Abzweigung und so fuhren wir direckt via Saint-Antoine nach Calvi auf einen kleinen Campingplatz ganz in der Nähe des Strandes und der Stadt Calvi.

Nach dem Einzirkeln durch die Bäume in einen der engen Plätze gab es erstmal ein korsisches dunkles Bier das u.a. mit Kastaniemehl hergestellt wird. Es ähnelt unserem Amber-Bier, ist aber weniger bitter und hat eine Honig-Caramel-Note. Für mich als Nichtbiertrinker sehr gut.

Da wir uns ganz in der Nähe von diversen Restaurants befinden, gönnten wir uns eine Einkehr. Es gab ein korsisches Menü und Fisch, dazu, trotz meinen Medikamenten, erstmals wieder ein Glas Weisswein, natürlich korsischen.

Noch ein paar Schritte an den Strand, ein paar Fotos vom Meer, der Stadt und der z.T. noch schneebedeckten Berge mit einem fast vollen Mond.

Ich hoffe, dass ich morgen wieder etwas besser gehen kann, dann werden wir natürlich die Stadt besichtigen.


Tag 13
Sonntag, 11. Mai 2025


Heute wagten wir einen etwas längeren Spaziergang. Hinunter zum Strand, dem ganzen Strand entlang bis zum Hafen von Calvi und dann sogar hinauf auf die Zitadelle. Dort hat man einen grandiosen Ausblick in alle Richtungen. Beim Zurücklaufen durch die Gassen mit den vielen “Lädeli” und Restaurants, kauften wir uns zwei Sonnenschutzhüte die nicht bei jedem Lüftchen weggeweht werden. Interessanterweise klappte es trotz meinem Rückenleiden recht gut, vor allem wenn es bergauf ging, also hinauf auf die Burg. Aber runter musste ich ja auch noch und da war ich dann froh, dass Catherine mir eine Stütze war. Das Wetter war sehr angenehm schön und warm. Trotz Sonntag hatte es nicht sehr viele Touristen. Wir konnten uns aber gut vorstellen, wie das hier im Hochsommer aussehen wird. Wieder “zuhause” im Camper angelangt, gönnte ich mir wieder so ein Kastanienbier. Zum “Znacht” gibt es Salat und Hackplätzli, besser bekannt unter dem Namen “Hamburger”.


Tag 14
Montag, 12. Mai 2025