Korsika

Korsika 2025


Tag 1
Dienstag, 29. April 2025


Herzogenbuchsee – Sternenstrasse 3

Abfahrt um 10 Uhr. Ohne Morgenessen in Richtung Luzern und ohne Stau durch den Gotthard. Zwischenhalt mit Picnic in der Raststätte Bellinzona.

Weiterfahrt via Luino (It) dem Lago Maggiore entlang bis zum Parkplatz bei der Einsiedelei “Santa Caterina del Sasso” südlich von Reno.

Santa Caterina del Sasso

Dienstag, 29. April 2025. Wir besuchten bei schönstem Wetter und 21 Grad das Eremitenkloster, welches wie ein Schwalbennest in eine Felswand, hoch über dem Langensee, gebaut ist. Die ersten Bauten des Klosters stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Freskenmalereien der Klosterkirche sind mehrmals bis ins 19. Jahrhundert übermalt worden.

Hier gibt es Interessantes zum und über das Kloster zu lesen: 

Wir übernachten gleich hier auf dem Parkplatz hoch über dem Kloster.


Tag 2
Mittwoch, 30. April 2025


Weingut “La Trava” in Mango (Piemont)

Nach Asti noch ein Stück Richtung Alba, dann hinauf in die Piemonteser Weinberge. Beim Weingut “La Trava” können wir auf dem Stellplatz übernachten. Nicht billig, 15 Euro und Kauf von 6 Flaschen Wein, aber schöner Platz mit der besten Aussicht auf die Weinberge, Strom, Wasser und Abwasser, alles vorhanden. Beissen wir halt in den sauren Apfel und kaufen die sechs Flaschen Wein!


Tag 3
Donnerstag, 1. Mai 2025


Camping Dolce Vita – Nähe Savona

Berg auf, Berg ab, über scheinbar unendliche Hügel des Piemont. Zuerst durch Weinberge so weit das Auge reicht.  Am Horizont immer die verschneiten Alpen zwischen Frankreich und Italien. Dann plötzlich lösen Haselnussplantagen die Reben ab. Wieder kaum endlose Hügel, alles mit Haselnussbäumen. Je südlicher wir kamen, desto enger und kurviger wurden die Strassen. Noch eine Passhöhe und dann ein herrlicher Blick auf das Meer.

Geplant war, auf einem kleinen Campingplatz oder auf einem Stellplatz die Nacht zu verbringen. Was wir aber gar nicht in Rechnung hatten war die Tatsache, dass in Italien der 1. Mai ein Feiertag ist und dass hier für vier Tage blau gemacht wird. Blechlawinen, volle Strände, null Parkplätze und vor allem, alle Camping- und Stellplätze überfüllt. Jeder Quadratmeter Boden wurde irgendwie als Parkfläche benutzt. auch wenn es dadurch den Verkehr behinderte. Das stört hier niemand.

Nach mehreren Anfahrten zu potentiellen Übernachtungsmöglichkeiten schickte uns eine Campingplatzangestellte zurück in die Berge zu einem kleinen Platz der uns vielleicht noch helfen könne. Siehe da, nach einer kriminellen Fahrt durch engste Strassen und Dörfchen kamen wir bei besagtem Platz an und erwischten noch den zweitletzten Platz. Es war auch höchste Zeit, denn Catherine stand kurz vor einer Herzbaracke, wegen der kriminellen Strassen. Nun gönnen wir uns im Ristorante des Platzes eine Pizza, bevor wir die letzte Nacht auf dem Festland verbringen werden.


Tag 4
Freitag, 2. Mai 2025


Anfahrt zur Fähre in Savona

Der Campingwart erlaubte uns noch bis am Nachmittag zu bleiben. Das bedeutete einen gemütlichen Tag unter den schattigen Bäumen zu verbringen. Zu lesen, zu schlafen, zu stricken etc.

Um vier Uhr wagten wir uns in den Trouble der Stadt. In der Nähe des Fährhafens befindet sich ein Einkaufszentrum mit einigermassen grossen Parkplätzen. Es war nicht mehr so viel los wie am Vortag. Platz gefunden, Kühlschrank aufgefüllt, sechs Flaschen Wasser (!) in den “Keller” gestellt und schon ging es zur Fähre. Es fiel uns auf, dass aussergewöhnlich viele Motorradfahrer auf die Fähre fuhren. Natürlich, Korsika ist ja das “Land” der 10000 Kurven. Neben doch recht vielen Autos sind erstaunlicherweise wenige Camper unterwegs. Ebenfalls auffällig, viele Schweizer Nummern an den Fahrzeugen.

Wir beschlossen, auf der Fähre ins Restaurant zu gehen und genossen dort ein Dreigangmenü bevor die Kabine aufgesucht wurde. Wir mussten ja schon um 5 Uhr in der Früh aus den Federn.


Tag 5
Samstag, 3. Mai 2025


Fährüberfahrt

Nach einer ruhigen Nacht, kaum Motorengeräusch, null Wellengang, schrillte der Handywecker um 5 Uhr. Das war gut, denn so verpassten wir den herrlichen Sonnenaufgang nicht. In der Ferne war die Isola Capraia und sogar die Insel Elba zu sehen.

Es reichte noch gerade für einen Kaffe und um 6.30 Uhr legte das Schiff bereits in Bastia an. Raus aus dem Schiffsbauch und bereits hoch in die Berge westwärts.

Einen “Zmorgehalt” mit toller Aussicht auf die Gegend von Bastia und auf das Meer, bevor nach wenigen Kilometern schon der erste Shoppinghalt erfolgte. Im Atelier von Julien Truchon in Patrimonio kauften wir uns die obligaten handgefertigten Keramiktassen. Von jeder Reise werden wenn möglich zwei Tassen als Souvenir mitgebracht. Diesmal sind es gar vier mit einer grossen Untertasse.

Nur noch eine kurze Fahrt bis St. Florant um dort im Camping Acqua-Dolce, direkt am Meer für voraussichtlich zwei Nächte Halt zu machen. Es sind nur wenige Leute hier, denn der Camping ist erst seit zwei Tagen offen.


Tag 6
Sonntag, 4. Mai 2025


Saint Florent

Ausgiebig ausgeschlafen bis uns die warme Sonne (gegen 10 Uhr) aufweckte. Ein Morgenessen mit Ei, es ist ja schliesslich Sonntag, half uns den Tag in Angriff zu nehmen.

Nach dem Mittag rafften wir uns auf, um zu Fuss nach Saint Florent zu laufen. Immerhin eine gute halbe Stunde vom Campingplatz aus. Im Städtchen schlenderten wir dem grossen Segel- und Motorschiffhafen entlang, durch die engen Gassen der Altstadt hinauf zur Zitadelle wo man einem fantastischen Ausblick auf das Meer, auf die umliegenden Berge und auf die Stadt geniessen kann.

Bevor es wieder in Richtung Camping ging, gönnten wir uns in einem Bistro am Ufer ein Wasser und ein Bier und kauften dann noch etwas Brot für den kommenden Tag ein.

Der Spaziergang zurück wurde zu einem “Spiessrutenlauf”, immer auf der Suche nach Schatten. Es war doch schon ziemlich warm für diese Jahreszeit. Auf alle Fälle waren wir froh, als wir beim Camper ankamen und dann sofort eine Dusche nehmen konnten.

Schon bald war “Znachtzeit” und mir wurde ein herrliches Spaghetti Pesto serviert.


Tag 7
Montag, 5. Mai 2025


Zwangspause auf dem Camping

Dummerweise meldete sich schlagartig mein Rückenleiden zurück. Sofort wurde mit der üblichen Medikamentation dagegen angekämpft. Irfen, Dafalgan, dazu Voltaren forte Salbe. Ich hoffe, dass ich mich bald wieder bewegen kann, denn herum liegen kann ich auch zuhause. Und für Catherine ist es auch nicht lustig, einen unbeweglichen und stöhnenden Patienten zu versorgen.


Tag 8
Dienstag, 6. Mai 2025


Weiter Zwangspause

Nichts zu berichten, ausser, dass wir weiterhin, wegen meinem blöden Rücken noch auf dem selben Camping bleiben. Ich kann mich immer noch kaum  bewegen. Zum Glück bin ich nicht alleine unterwegs. Das wäre so kaum möglich. Ich mache weiter meine Medikamententherapie und hoffe, dass wir doch noch mal etwas von Korsika sehen können, sprich bald mal etwas weiter reisen können.

Catherine hat hingegen viel zu tun. Sie macht alles für mich, sogar Apfel schneiden oder Kaffee machen. Daneben ist sie beschäftigt. Sie liest, zeichnet, schreibt, häkelt Vorhänge und bereitet das Essen zu. Sogar die WC-Kassette hat sie geleert, was ja eigentlich schon meine Aufgabe wäre.

Von einem Abendspaziergang hat sie noch ein paar schöne Föteli mitgebracht.


Tag 9
Mittwoch, 7. Mai 2025


Zwangspause Nr 3

Ausser Spesen nichts (Neues) gewesen.


Tag 10
Donnerstag, 8. Mai 2025


Zwangspause Nr 4

Erneut auf Besserung hoffend bleiben wir erneut auf diesem Camping.

Heute morgen sind wir ganz alleine auf dem Platz. Die einzigen Begleiter sind, eine Blaumeise die sich fliegend vor dem Rückspiegel selber anschaut, ein Türkentaubenpärchen welches ununterbrochen der “Gros-Mue-Ter” ruft, einer Gruppe Spatzen die auf dem Campingtisch nach “Brösmeli” vom Morgenessen sucht, und einem Paar Stieglitze die im Gras vor dem Camper nach Samen suchen. Es ist also trotzdem einiges los hier.

Am Nachmittag kam dann der Eine oder Andere Camper, aber viel los ist hier nicht mehr.


Tag 11
Freitag, 9. Mai 2025


Endlich kanns weiter gehen

Nachdem Catherine den ganzen Campingkrempel alleine zusammen geräumt hat und die Schulden beim Campingwart beglichen wurden, wagten wir uns eine, wenn auch kurze Route unter die Räder zu nehmen. 1. Ziel war das Städtchen L’île-Rousse wo wir u.A. eine berühmte Leckerei versuchen wollten. Eine Art Makaronen aus “Maroni”-Mehl hergestellt. Die besten gäbe es hier in einer speziellen kleinen Bäckerei im Zentrum der Altstadt. Leider keine Chance, einen Parkplatz zu finden. Also entschieden wir, das zweite Ziel ins Navi einzugeben.

Nur ein paar Kilometer im Hinterland, also wieder in den Bergen liegt eines der schönsten Dörfer (laut unserem bewährten Reiseführer vom Velbinger-Verlag). Nach einigen Serpentinen und erneut immer enger werdenden Strassen trafen wir in Pigna ein. Sogar einen Parkplatz haben wir ergattert. Das Dorf hat etwa 100 Einwohner, liegt auf einer Hügelspitze und ist bekannt wegen eines jährlich stattfindendes Musikfestival. Zudem gibt es ein kleines Musikinstrumentenmuseum, ein Musikzentrum wo regelmässig treffen und Konzerte stattfinden, mehrere kleine Bistros und einige Handwerkerlädeli, vor allem Töpfereien. Dann ist die Aussicht auf das umliegende Hügelland und auf das Meer grandios.

In einem lustigen kleinen Restaurant mit toller Aussicht liessen wir uns mit korsischer Wurst und einem Amber-Kastanienbier verwöhnen bevor wir noch das kleine Museum besuchten. Wir waren die einzigen Gäste im Museum und der Museumsbetreuerin war es scheinbar so langweilig, dass sie uns einige Instrument vorspielte und vieles über die korsiche Musik berichtete. Eigentlich wäre gerade am Abend im Musikzentrum ein Konzert mit einer korsischen Gruppe, aber da man auf der Insel nicht frei Campen darf, also wir nicht im Dorf übernachten können, fuhren wir zurück an den Strand und peilten den zuvor ausgewählten Campingplatz in Algajola an. Der Platz wurde von vielen gerühmt, ist recht günstig, liegt nahe am Dorf und am Strand, hat daneben ein Einkaufszentrum und liegt günstig an “unserer” Route. Aber, wie so oft, wenn ich etwas aussuche ist es geschlossen. So auch hier. Dann wurde halt noch eingekauft und in einen nicht weit entfernten versteckten Campingplatz in Corbara beendeten wir unsere heutige Tour bei Tomaten-Feta-Oliven-Salat und Fisch mit Reis.


Tag 12
Samstag, 10. Mai 2025


Aregno

Gegen Mittag, gemütliche Fahrt in das bergige Hinterland bis nach Aregno. Das Bergdorf klebt förmlich an den Felsen. Die Strecke zwar kurz, aber wie gewöhlich hier, Kurve an Kurve und eigentlich nur einspurig, obwohl es oft einen Mittelstreifen hat.

Montegrosso

Weiterfahrt über einen kleinen Pass (ohne Mittelstreifen!) mit dem Namen “Col de Salvi”. Da herrliche Ausblicke auf den Golf von Aregno und auf die andere Seite auf den Golf von Calvi.

Calvi – Camping La Clé des Champs

Eigentlich wollte ich von Montegrosso noch via Calenzana nach Calvi. Doch verpasste ich die Abzweigung und so fuhren wir direckt via Saint-Antoine nach Calvi auf einen kleinen Campingplatz ganz in der Nähe des Strandes und der Stadt Calvi.

Nach dem Einzirkeln durch die Bäume in einen der engen Plätze gab es erstmal ein korsisches dunkles Bier das u.a. mit Kastaniemehl hergestellt wird. Es ähnelt unserem Amber-Bier, ist aber weniger bitter und hat eine Honig-Caramel-Note. Für mich als Nichtbiertrinker sehr gut.

Da wir uns ganz in der Nähe von diversen Restaurants befinden, gönnten wir uns eine Einkehr. Es gab ein korsisches Menü und Fisch, dazu, trotz meinen Medikamenten, erstmals wieder ein Glas Weisswein, natürlich korsischen.

Noch ein paar Schritte an den Strand, ein paar Fotos vom Meer, der Stadt und der z.T. noch schneebedeckten Berge mit einem fast vollen Mond.

Ich hoffe, dass ich morgen wieder etwas besser gehen kann, dann werden wir natürlich die Stadt besichtigen.


Tag 13
Sonntag, 11. Mai 2025


Calvi – Zitadelle

Heute wagten wir einen etwas längeren Spaziergang. Hinunter zum Strand, dem ganzen Strand entlang bis zum Hafen von Calvi und dann sogar hinauf auf die Zitadelle. Dort hat man einen grandiosen Ausblick in alle Richtungen. Beim Zurücklaufen durch die Gassen mit den vielen “Lädeli” und Restaurants, kauften wir uns zwei Sonnenschutzhüte die nicht bei jedem Lüftchen weggeweht werden. Interessanterweise klappte es trotz meinem Rückenleiden recht gut, vor allem wenn es bergauf ging, also hinauf auf die Burg. Aber runter musste ich ja auch noch und da war ich dann froh, dass Catherine mir eine Stütze war. Das Wetter war sehr angenehm schön und warm. Trotz Sonntag hatte es nicht sehr viele Touristen. Wir konnten uns aber gut vorstellen, wie das hier im Hochsommer aussehen wird. Wieder “zuhause” im Camper angelangt, gönnte ich mir wieder so ein Kastanienbier. Zum “Znacht” gibt es Salat und Hackplätzli, besser bekannt unter dem Namen “Hamburger”.


Tag 14
Montag, 12. Mai 2025


Porto

Die Fahrt nach Porto war erneut spektakulär. Alles wunderschöne Ausblicke auf Berge und Meer. Oft natürlich wieder sehr enge Strassen und selbstverständlich wie überall, Kurve an Kurve. Zum Glück wird es meiner Beifahrerin nicht dauernd schlecht.

Erst gegen Mittag “zmörgeleten” wir ausgiebig. Die Meeresluft macht scheinbar müde. Wir können meist bis weit in den Morgen hinein schlafen. Nachdem wieder mal die Büroarbeiten erledigt wurde, Julian schickt uns per Mail die Post und leider auch immer wieder Rechnungen die zu bezahlen sind, machten wir uns auf um per Pedes nach Porto zu spazieren. Runter ging es sehr gut. Es waren knapp 4 Kilometer bis zum Hafen und immer ging es “nidsi”. Ich schaute schon nach, ob es dann zurück ein Taxi gäbe.

Am Abend wollte ich Catherine in ein schönes und gutes Restaurant einladen. Eine schöne Terrasse direckt über dem Wasser und scheinbar ein Spitzenkoch. Aber wie so oft wenn ich etwas aussuche, war der Laden zu, obschon auf dessen Webseite stand, dass am Montag ab 17 Uhr offen sei. Kurzerhand meinte Catherine, dann lade sie mich ein uns suchte ein Restaurant das ebenfalls sehr gut war und auch eine schöne Terrasse hatte, wo wir in der Abendsonne ein korsisches Menü bestellten. Die Kellner waren sehr aufmerksam und freundlich. Im Menü war alles inbegriffen. Vorspeise, Hauptgang, Dessert, Wein, Kaffee und einen Schnapps aus Myrthe, alles für 30 Euro.

Aber eben, zurück mussten wir auch noch und das mit vollem Magen. Aber wir schafften es auch zurück auf den Campingplatz. Warum musste ich bloss ganz zuoberst und ganz zuhinterst parkieren!!!!


Tag 15
Dienstag, 13. Mai 2025


Calcatoggio

Wir entschieden, heute weiter Richtung Süden zu fahren, und zwar über die Küstenstrecke die ja meist hoch über dem Meer an den Hängen der Berge durchschlängelt. Schon ein paar Kilometer nach Porto fiel uns auf, dass es aussergewöhnlich viel Verkehr auf den engen Bergstrassen hat. Der Grund war die spektakuläre Felslandschaft mit dem roten Gestein. Von einem Moment auf den anderen änderte die Landschaft von Fels zu Wald. Da musste man vor allem auf die Kühe aufpassen die so ähnlich wie in Lappland die Rentiere einfach so auf den Strassen stehen.

Nun wurde es allmählich flacher, die Strassen breiter, die Dörfer grösser, die Menschen zahlreicher.

Der angesteuerte Campingplatz ist direkt am Meer, hat einen schönen Sandstrand und vor allem hat fast jeder Stellplatz ein eigenes, mit Schilf überdachtes Plätzchen. Der Platzwart führte uns mit seinem Elektrowagen durch den ganzen Platz und zeigte uns alle freien Plätze, da konnten wir auswählen.

Nach Spaghetti-Gorgonzola mit Salat konnten wir einen herrlichen Sonnenuntergang am Strand beobachten.


Tag 16
Mittwoch, 14. Mai 2025


Ajaccio

Heute spielen wir echte Touris und fahren mit dem Camper in die Hauptstadt. Am Hafen peilte ich einen Parkplatz an, der keine Höhenbegrenzung hatte. Zwar war ein Schild da, welches das Parken von Camper untersagte. Das habe ich schlicht übersehen, nicht zuletzt, da es genügend Plätze hatte und erst noch kostenlos war.

Weil wir ja noch unsere 10’000 Schritte machen mussten, liefen wir gute 2 Kilometer dem Hafen entlang bis ins Zentrum. Dort, und nun kommt die Touri-Geschichte, stiegen wir in einen Bimmelzug der uns durch die Innenstadt fuhr. Es waren fast ausschliesslich deutsche Touristen die direkt vom gegenüberliegenden Kreuzfahrtschiff kamen, auf dem Fahrzeug. Die AIDAcosna, eines der grössten Schiffe der Welt lag mitten in der Stadt am Hafen. 6600 Passagiere und 1500 Besatzungsmitglieder fasst der 337 Meter lange Kahn. Also mehr als Herzogenbuchsee Einwohner hat!

Die sogenannte Stadtrundfahrt war jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei. Auch die Stadt ist jetzt nicht Paris. Einige berühmte Gebäude wegen Napoleon Bonaparte. Denn der wurde hier geboren. Das wars dann schon.

Es fehlten uns immer noch 5000 Schritte, also marschierten wir auch wieder zum Camper und fuhren zurück zu unserem schönen Campingplatz “A Marina” am Meer in Clacatoggio.


Tag 17
Donnerstag, 15. Mai 2025


Heute Ruhetag

Bei schönstem Wetter und 23 Grad bleiben wir auf “unserem” Strandcamping. Der Platz hat sich geleert und wir beschlossen, heute noch hier zu bleiben und dann morgen für einmal etwas früher “die Zelte abzubrechen” und ins Landesinnere nach Corte zu fahren. Aber heute wollen wir “eine ruhigere Kugel schieben”.

Am Abend trieb es uns noch ins Dörfchen. Ich hatte Lust auf eine Pizza und das gibt es nun in Korsika an jeder Ecke. Leider mussten wir einen über 2 Kilometer langen Umweg machen, obschon das Dorf nur 200 Meter Luftlinie vom Campinplatz entfernt liegt. Das heisst, mann könnte über den Strand gehen, müsste aber durch einen kleinen Fluss laufen. In einem kleinen Restaurant gab es dann eine Pizza und im Anschluss wagten wir uns eben über den Strand, durch das Flüsschen zurück. Statt eine halbe Stunde hatten wir nur gerade 5 Minuten, mussten aber halt die Schuhe und Socken ausziehen um durch das Wasser zu gehen.


Tag 18
Freitag, 16. Mai 2025


Corte

Eigentlich wollten wir früh aus den Federn um vor dem Mittag in Corte zu sein. Es wurde halt wieder nach 10 Uhr bis wir das Meer verliessen und ins Landesinnere durch den “Parc naturel régional de Corse” bis nach Corte fuhren. Nachdem wir auf dem voraus eingeplanten Camping, direkt am Eingang der Altstadt von Corte parkten, gab es endlich etwas zu essen. Es war auch nötig, denn danach stiegen wir durch eine lange und steile Felsentreppe hinauf in die Zitadelle. Ein schöner aber sehr sehr sehr steiler Weg. Zum Glück hatte es oft Eisengeländer wo man sich hochziehen konnte. Es war kurz vor Anseilpflicht! Wir wurden aber mit einer Aussicht in die Berge und auf die Stadt belohnt. Im unteren Teil der Zitadelle befindet sich ein interessantes Museum zur Geschichte und Kultur von Korsika. Mit dem Handy konnte man durch das Museum gehen und sich alles auf Deutsch erklären lassen.

Ein Rundgang durch das Gelände der Burg beschloss den Museumsgang. Ein paar Schritte und wir standen mitten in der Altstadt wo ziemlich was los war. In einem kleinen Bistro entschieden wir erstmals auf unserer Tour, eine Glace zu bestellen. Man spürte, dass wir in einer Studentenstadt sind. Die Bistros waren alle voller junger Leute. Für einmal waren die Touristen in der Minderzahl.

Übrigens liegt der Campingplatz direkt an einem Bergbach mit einem kleinen Badestrand. Wahrscheinlich hat es deshalb so viele Mücken. Wir haben zum Glück unser PowerMückenStopper von der letzten Skandinavienreise dabei. Die Viecher hatten bei uns keine Chance.


Tag 19
Samstag, 17. Mai 2025

Corte (zum Zweiten)

Da am Samstag, mit Ausnahme einer Stadt, kaum was zu beichtigen ist, blieben wir noch in Corte. Alles zu dem wir heute fähig waren, ist ein Spaziergang durch die Altstadt um umsere Lebensmittelvorräte aufstocken zu können. Wir fanden einen kleinen “Spar-Laden”. Da gab es zwar wenig aber genügend und vor allem das Wichtigste (Vin Blanc Culombu von Montegrossu, Fromage Fermier de Brebis, Korsischen Schafskäse aus Corte und Lonzo, eine korsische Trockenwurst aus Schweinefilet hergestellt).

Nach einem ruhigen Nachmittag, mit Ausnahme des Hundegebells auf dem Campingplatz, gab es Kartoffel und Fisch, natürlich dazu den korsischen Wein. Ich werde extrem verwöhnt.


Tag 20
Sonntag, 18. Mai 2025


San-Nicolao

Schon “früh” um 10 Uhr fuhren wir in Corte in Richtung Osten weg. Ziel, ein gemütliches Plätzchen, wenn möglich direkt am Meer. Denn das ist im Moment (Vorsaison) noch möglich. An der Ostküste gibt es unzählige Campingplätze. Die meisten sind relativ gross. Aber bald merkten wir, dass viele noch geschlossen sind, obwohl es auf den jeweiligen Webseiten nicht ersichtlich war. Das war im Landesinnern nicht der Fall. Bevor wir einen Platz gefunden haben, kauften wir uns noch ein paar Lebensmittel und vor allem einen Bettüberzug. Den habe ich nämlich am Anfang der Reise bei meinem “Rückenleidenzwangsaufenthalt” (welch ein Wort)  zerrissen.

Wegen den Einkäufen, die hier auch am Sonntag überall möglich sind, kamen wir kurz nach Mittag auf einem der ausgesuchten Campingplätze an. Obschon es mit Abstand der grösste Platz ist auf den wir zugesteuert sind, war bis um 14 Uhr keine Zufahrt möglich. Auf dem Internet sah es aus, als kämen wir in einen 4-Stern-Campingplatz. Punkt 14 Uhr öffnete die Türe und wir konnten uns anmelden. Das war ein ziemliches Prozedere.

  • In der Rezeption sassen 4 Damen. Es war aber nichts los. Geschätzte 90% des Platzes waren leer.
  • Auf einem Plan zeichnete eine Dame alle frei gegebenen Plätze ein und auf unsere Frage hin gab sie auch noch die entsprechenden Preise bekannt. 50 Euro für einen Platz pro Nacht! Das war uns dann doch zu teuer, zudem haben sie natürlich nur die beiden teuersten Platzkategorien offen. Anscheinen spürte die Dame, dass wir weiter gehen würden. Plötzlich korrigierte sie den Preis auf 31 und 33 Euro je nach Grösse des Platzes.
  • Dann wurde uns der Plan in die Hände gedrückt, mit der Aufforderung, einen freien Platz zu suchen. Natürlich zu Fuss. Das Auto musste noch draussen bleiben. Und da der Platz so gross war, waren wir schon mal gut 20 Minuten unterwegs.
  • Zurück in der Rezeption erwähnten wir die Nummer des ausgesuchten Platzes. Nun kostet er plötzlich 41 Euro! Und als ich dann mit dem Handy bezahlte, verlangte Sie noch 50 Euro Depot! Und das dann mit Karte oder bar, nicht mit Handy! Depot? Für was? Für den Kühlschrank!?!?!?!
    Auf jedem dieser Plätze hat es einen Kühlschrank. Aber ohne Strom! Voller Dreck und Schnecken. Den klaut bestimmt keiner.

Was positiv zu Buche schlägt, ist der herrliche Platz, respektive die tolle Aussicht direkt aufs Meer und der gedeckte Sitzplatz vor dem Wagen mit Tisch und Bank. Bei diesen Preisen werden wir wahrscheinlich nur eine Nacht bleiben. Bisher bezahlten wir so zwischen 15 und 25 Euro pro Platz und konnten überall einfach auf einen freien Platz fahren und am Ende bezahlte man was man gebraucht hat. Wir werden es morgen sehen.
Übrigens, es gibt doch noch einen positiven Punkt. Am Abend bin ich noch ins campingeigene Hallenbad schwimmen gegangen. Recht angenehm, warm und sauber. Dort gab es noch Fitnessgeräte die ich dann links liegen liess.

Tag 21
Montag, 19. Mai 2025


Venaco – Camping farm Peridundellu

Bevor der Bericht von heute Montag folgt, kann ich es nicht lassen, über den Campingplatz von letzter Nacht weiter zu lästern.
Natürlich verlangte Catherine vor der Wegfahrt die 50 Euro Depot für den Kühlschrank zurück. Nach langem Hin und Her, verlangte die Dame, – übrigens sind vier neue Damen hinter dem Tresen -, sie solle mitkommen um nachzusehen, ob der Kühlschrank noch dort sei, (wir hätten ihn ja klauen können). Und wie ich gestern schon schrieb, ist der Weg zum Platz und zurück etwa 20 Minuten. Catherine weigerte sich mit zu gehen und blieb im Büro und wartete und wartete und wartete!
Gut, auch das ist eine Seite von Korsikas Ostküsten-Touristen-Behandlung. Aber meist ist es genau umgekehrt. Alles sehr freundliche und hilfsbereite Menschen und alles unkompliziert.

Dann ging es endlich los, wieder Richtung Berge. Ein kleiner Besuch der grössten Barockkirche Korsikas. Trotz Hinweis im Netz, dass die Kirche bis 20 Uhr offen sei, war sie natürlich geschlossen. Kurz vorher machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einer Farm die korsische ätherische Öle herstellt. Ein kleines Fläschen Teebaum-Öl musste natürlich mit, inklusive einem Duftstein mit korsischem Emblem.
Dann die Bergstrasse Richtung Süden ins Landesinnere, Strasse natürlich wegen Bauarbeiten geschlossen. Wenn ich sage, natürlich, dann bezieht sich das auf meine Auswahlen. Ich habe scheinbar die Gabe, überall dort hin zu gehen, wo geschlossen ist.

Also zurück auf die Küsten(schnell)strasse. Es scheint, dass die Korsen, wenn sie denn mal können, voll auf die Tube drücken. Ich fahre so schnell wie man darf und es wird munter überholt. Sicherheitslinien, auch doppelte, kennen die einheimischn Fahrer nicht. Das sagt übrigens auch unser Reiseführer. Das sei so quasi die Korsische Autobahn. Es ist aber nur eine etwas breitere normale Strasse aber halt mal ohne viele Kurven.
Dann der zweite Versuch, via Querstrasse wieder ins Landesinnere zu kommen. Auf einem Parkplatz nahmen wir unser “Zmorge” ein bevor wir etwas später (endlich) bei einem Winzer in eine Degustation reinstürzten. Über France Passion, “meinem” französischen Camperverein dem ich seit Jahren angehöre, lernte ich das Weingut “Clos Canereccia oder kurz “CC” kennen.
Sehr guter Wein aber auch recht teuer. Dafür könnte man gratis bei ihm auf dem Hof übernachten, was wir dann aber nicht machten, denn wir wollten in die Berge wo es ruhigere Plätze gibt.

Die ersten ausgewählten Plätze waren geschlossen, dann entdeckten wir von der Strasse aus einen wirklich hübschen Platz der in keinem App und auf keinem Map eingetragen ist. Auf dem suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen, wieder mit Tisch und Bank daneben, mit Aussicht ins Tal und in die Berge. Hier geniessen wir die Ruhe.

Nicht mal kochen musste Catherine, denn der äusserst freundliche Campingwart bot ein Menü zum Mitnehmen an. Cannelloni mit Broccoli und ein Mousse au Chocolat. Beides war sehr fein.


Tag 22
Dienstag, 20. Mai 2025


Natur geniessen

Der wohl schönste Campingplatz auf dem wir bisher auf unserer Tour übernachtet haben, hat uns noch nicht gehen lassen. Wir blieben hier, genossen das “Zmorge-Baguette” bei schönster Aussicht und beschlossen, anschliessend einen kleinen Spaziergang durch die Wälder zu machen. Aus dem Spaziergang wurde eine kleine Wanderung über Stock und Stein. Steil runter ins Tal zum Fluss und zur “Pont de Noceta”. Unterwegs liefen wir durch einen dichten Wald, an Schafweiden vorbei, durch Wiesen bis zur Brücke. Es waren gute 100 Meter Höhenunterschied. Runter ging ja noch aber wir mussten ja auch wieder hinauf. Das war dann eine andere Nummer.

Nach einigen Pausen schafften wir es zurück zum Camping. Selten war eine Dusche so erfrischend wie nach diesem Aufstieg. Nun wird ausgeruht! Ob wir heute wieder die Kochkünste des Campingwartes in Anspruch nehmen wollen, wissen wir noch nicht. Wir werden sehen.

Wir wollen, denn wir/ich kann nicht auf das Angebot Sanglier (Wildschwein-Ragout) mit Pates (Rigatoni) und zum Dessert Tiramisu verzichten. Erst recht nicht, wenn exzellent gekocht wird (und nur 12 Euro kostet).


Tag 23
Mittwoch, 21. Mai 2025


Arbellara – Camping ferme La Riviere

Für uns sehr früh (8 Uhr) sind wir aus den Federn gestiegen. Denn es lag eine längere Tour vor uns. Beim Bezahlen des Campingplatzes und den ganzen Konsumationen (2 Nächte, 2 Personen, 1 Campingfahrzeug, 4 Menüs mit Dessert und 2 Pietra Ambrée, alles für 82 Euro! Wir fragen uns, wie überleben die hier in den Bergen wenn alles so günstig ist?) gab uns der Campingwart noch Tipps, wo wir durchfahren sollen und vor allem wo es gute und günstige Produkte zu kaufen gibt. Er empfahl uns in Vezzani, einem der nächsten Dörfer die Charcuterie Artisanale von Paul Fanti zu besuchen. Als wir dort ankamen war da kein Laden, nur ein Haus mit einer Granitplatte mit der Anschrift “La Vezzanaise”. Wir wussten nicht recht, ob man nur einfach mal an einer Hausglocke läuten soll. Eigentlich hätte ich gerne noch einen Lonzo (geräuchertes Schweinefilet von halbwilden Schweinen die sich auch durch Kastanien ernähren) gekauft und das gibt es hier sicher. Schon wollten wir wegfahren, als sich die Haustüre öffnete und eine ältere Dame heraus kam. Catherine fragte ob wir hier richtig seien. Sie lud uns ein in die Kellerräume zu kommen um dort einen Lonzo auszulesen. Wir staunten nicht schlecht, wie hier die Würste geräuchert werden. Ich entschied mich für eine Trockenwurst und eben einen Lonzo.

Anschliessend fuhren wir ca. 4 Stunden für 130 Kilometer südwärts durch Bergtäler, über Pässe, durch fast verlassene Dörfer, erneut mit 1000 Kurven und engen Strassen. Geschätzt alle halbe Stunde kommt einem ein Fahrzeug entgegen. Wunderschöne Aussichten, viele verschiedene Landschaftsarten, oft durch grosse Kastanienwälder, dann wieder an Felder und Hänge voller gelber Besenginster vorbei, tiefe Schluchten, Wasserfälle, ein Stausee, alles kommt vor. Im Reiseführer steht, dass diese Gegend kaum von Touristen besucht wird. Das spürten wir, waren aber auch froh, denn zum Teil waren die Strassen zum Kreuzen nicht geeignet.

Von den unzähligen Kurven hatte Catherine langsam genug und so steuerten wir einen Bauernhofcamping an. Es ist einfach ein mehr oder weniger flaches Gelände mit einigen Bäumen. Auch einige Tiere waren zu Gegend. Ein Pferd, ein Maultier, ein Geisslein das kurz bei uns im Camper reinschaute und dann unter dem Camper am Schatten ausruhte, eine schar Hühner, mehrere Hunde und plötzlich sogar eine ganze Herde Schafe. Es schien, als seien es Herdenschutzhunde welche nun die Herde zurück zum Hof bringen müssen.

Es gibt auch ein Restaurant im Hof, aber wir werden heute wieder einmal im Camper essen.


Tag 24
Donnerstag, 22. Mai 2025


Olmeto – Camping chez Antoine

Nachdem wir beim Bezahlen des Campingplatzes noch den hausgemachten Käse ausprobieren mussten, ihren Honig und frische Eier einpacken liessen, das Baguette unter den Arm klemmten, fuhren wir los nach Filitosa.

Hier konnten wir uns um 8000 Jahre zurück versetzen. Im XII. Jahrtausend v. Chr. wanderten die ersten Menschen in Korsika ein. Sie hausten vor allem in Felshöhlen, lebten von der Jagd, vom Fischfang und von Beeren. Einige der teilweise behauenen Felsen wurden hier gefunden. Zudem gibt es die ersten Steinhauerarbeiten, sogenannte Menhire, die um 1300 v. Chr. erstellt wurden. Neben den zum Teil aufgestellten behauenen Felsen sind erste “Bauwerke”, Steinbehausungen und Gräber zu besichtigen. In einem kleinen Museum werden Funde ausgestellt und beschrieben. Im Sommer scheint es hier total überfüllt zu sein, denn es sei der Touristenort der in Korsika am drittmeisten besucht werde. Heute hatte es nur sehr wenige Leute auf dem Gelände.

Anschliessend fuhren wir ans Meer. Am Golf von Alinco, in der Nähe von Propriano, fand ich einen Campingplatz der sehr gerühmt wird, günstig, fast alles neu und direkt am Meer. Ein sehr schöner Strand steht für die Campinggäste zur Verfügung. Da es heute aber relativ kalt ist, kann man niemand am Strand antreffen. Das gibt die Gelegenheit, einmal einen Strand ohne Menschen zu fotografieren.


Tag 25
Freitag, 23. Mai 2025

Porto-Vecchio – Camping Arutoli

Ohne Morgenessen Richtung Süden bis nach Bonifacio. Es war immer schwierig, in den grösseren Dörfern, hier sagen sie Städte, einen Parkplatz für überhohe Fahrzeuge, sprich Camper zu finden. An den Küsten sind meist alle Plätze besetzt und zudem immer Höhenbeschränkt. Aber hier in Bonifacio habe ich etwas ausserhalb des Hafens einen Platz gefunden und mit dem Navi angesteuert. Es hatte wunderbar Platz, war aber mit 10 Euro, egal wie lange man bleibt, für Kurzparker etwas teuer.

Wir marschierten dann in das Städtchen, wo wir in einem Restaurant endlich etwas zu futtern bekamen, bevor wir hoch hinauf zur Zitadelle keuchten, um die herrliche Aussicht auf das Meer, die Kreidefelsen, den Golf von Bonifacio und hinüber bis zur Insel Sardinien geniessen zu können.

Am Nachmittag fuhren wir dann nach Ponte-Vecchio zu einem Camping etwas abgelegen am Meer. Leider hatte es da wieder viele Hunde die frei herumtobten. Das gefiel uns gar nicht, obschon der Campingplatz beim Camping-Clup “france-passion” dabei ist und wir deshalb hier hätten gratis übernachten können. Wir fuhren dann weiter zu einem Platz ganz in der Nähe von Porto-Vecchio, mit der Absicht, vor der Überfahrt ans Festland vom kommenden Sonntag, vielleicht noch die Stadt besichtigen zu können und einen gemütlichen letzten Tag auf Korsika zu geniessen. Hier kann ich auch noch schwimmen gehen, der Platz hat ein schönes Schwimmbad das offen ist und von kaum jemandem besucht wird. (Ist wohl das Wasser zu kalt?)


Tag 26
Samstag, 24. Mai 2025


Camping Arutoli zum Zweiten

Ein Tag zum Faulenzen. Zuerst schönster Sonnenschein. Ich freute mich schon auf ein Bad in dem schönen und leeren Schwimmbad, Dann Regen und kühler und das Schwimmen wurde immer weiter verschoben bis die Lust zum Schwimmen sich gänzlich verabschiedet hat. Also ging ich wenigsten in eine Dusche auf dem Campingplatz, leider, denn die war ebenso kalt wie das Schwimmbadwasser. Nun, auf alle Fälle haben wir uns prächtig ausgeruht. Da kamen zwei Mails von Julian, womit er uns mitteilte, dass wir dann nach der Rückkehr beide Fahrzeuge, das kleine Opeli und den Camper zur MFK bringen müssen. Sofort habe ich die Prüfungstermine auf der Webseite des Verkehrsprüfungszentrums so weit wie möglich hinausgeschoben.


Tag 27
Sonntag, 25. Mai 2025


Porto-Vecchio

Nach dem “Faulenzertag” fuhren wir an den Hafen in Porto-Veccio und spazierten dann in das Zentrum des Städtchens. Wie so oft in Korsika liegt die Altstadt zuoberst auf einem Hügel. Es musste also zuerst noch “gearbeitet” werden. Endlich oben angelangt, standen wir mitten in einem Markt wo vor allem korsische Spezialitäten verkauft wurden. Natürlich alle die Wurst- und Fleichwaren, die vielen Schafs- und Ziegenkäsesorten, Brote und Gebäcke in allen Varianten. Wir kauften etwas Brot und zwei Guiche, assen diese unter einem schattigen Baum bevor wir dann wieder zum Hafen liefen, dort unser “Zmorge” einnahmen und auf die Fähre warteten. Ziemlich genau um 13 Uhr fuhr das Schiff ein. Wir wunderten uns, ob es dem Personal gelingen wird, alle Autos aus und ein zu laden, alles in einer Stunde. Wir waren die ersten am Quai, aber die letzen auf dem Schiff. Das heisst, wir sind die ersten die ausfahren können, da wir direkt vor dem Ausfahrtor stehen.

Eine schöne Fahrt bei bestem Wetter fuhr der Kahn rund um die Südspitze Korsikas, an Bonifacio und deren vorgelagerten Kreidefelsen vorbei in Richtung Nord bis nach Ajaccio. Wir wussten nicht, dass die Fähre noch einen Zwischenstopp machen musste. Um sieben Uhr gingen wir in eines der Restaurants um das letzte korsische Menü zu bestellen. Während dem Nachtessen konnten wir einen super Sonnenuntergang über dem Meer bei Ajaccio geniessen.

Es war eine ruhige Nacht in einer recht guten Kabine. Einziger Wermutstropfen, die Schweizer Eishockey-Nati verlor ihr Finalspiel gegen die USA. Schade.


Tag 28
Montag, 26. Mai 2025


Sanary-sur-Mer

Perfekt zum Sonnenaufgang mussten wir aus den Federn. Schon konnte man aus dem Fenster Toulon sehen. Die Ankunft war eine Stunde früher als geplant. Das hiess, schnell machen. Einen Kaffee und schon mussten wir auf das Autodeck im 3. Geschoss, denn wir waren ja die Vordersten und wenn wir nicht rausfahren müssen alle andern warten. Es ging alles sehr zackig und schon fuhren wir mitten durch Toulon. Ziel, ein Einkaufszentrum um uns wieder etwas mit Nahrungsmittel einzudecken. Dann assen wir unser “Zmorge” direkt auf dem riesen Parkplatz beim Einkaufszentrum unter einem schattenspendenden Baum.

Wir haben mit einem befreundeten Ehepaar auf einem Campingplatz in Sanary-sur-Mer abgemacht. Ron und Heidi sind für ein paar Tage in der Gegend und weil wir gerade am selben Tag und fast am selben Ort wieder Festland betraten, beschlossen wir, zwei Tage gemeinsam auf dem selben Platz zu verbringen. Nach einem korsischen Bierchen, einem korsischen Schafskäse als Apéro, grillierte Ron Würstchen aus der Gegend und natürlich köpften wir eine Flasche korsischen Rotwein. Ein gemütlicher Abend vor unseren Campingfahrzeugen.


Tag 29
Dienstag, 27. Mai 2025


Sanary-sur-Mer zum Zweiten

Nach ausgiebigem Ausschlafen erkundeten wir die Gegend um den Campingplatz. Hier hat Heidi früher bei Verwandten oft ihre Ferien verbracht und sie zeigte uns das Haus und den Strand. Der Spaziergang war für mich dann fast etwas zu streng. Irgendwie machte heute mein Rücken wieder mal Probleme. Am Nachmittag habe ich mich dann hingelegt, damit ich am Abend wieder etwas fitter war, denn Ron und Heidi wollten mit uns in ein Restaurant welches wegen ihren Crêpes und Galettes bekannt ist.

Um 17 Uhr fuhren wir mit unserem Camper nach Le Castellet. Einem schönen Örtchen auf einem Hügel im Hinterland von Sanary. Viele “Lädeli”, Restaurants, Vinnarys und eine alte Kirche waren zu bestaunen. Dann ging es in das besagte Crêpes-Restaurant. Eine riesige Karte, so ähnlich wie in Pizzerias, seitenweise verschiedene Beläge zur Auswahl. Dann natürlich zuerst salzige, also Galettes, dann süsse, Crêpes und für die ganz verrückten noch eine Glace. Ich hatte schon nach der ersten mehr als genug. Es war ein gemütlicher Abend der dann um 22 Uhr im Camping Mogador zu Ende ging.


Tag 30
Mittwoch, 28. Mai 2025


Esparron-de-Verdon – Campingplatz “Le Soleil”

Schon 8.30 Uhr klingelte Catherines Wecker. Die Damen wollten so früh wie möglich an den grossen Markt in Sanary der immer am Sonntag und am Mittwoch stattfindet. Wir fuhren dann mit unserem Camper in die Stadt, denn wir mussten den Camping sowieso verlassen. Ab heute waren alle Plätze reserviert. Trotz Markt hatte ich Glück und fand ziemlich Nahe des Marktes einen Parkplatz. Interessanterweise war der, im Gegensatz zu allen anderen am Meer, sehr billig.

Dann ab ins Getümmel. Ich habe schon viele Dorfmärkte erlebt, auch in Frankreich, aber diese Grösse dann doch nicht. Laut Google Map ist der Markt 850 Meter lang und zum Teil bis 50 Meter breit. Zu kaufen gibt es alles. Natürlich Meeresgetier in allen Varianten, Früchte, Gemüse, Wurstwaren, Tapenaden, Oliven, Weine und Spirituosen, Käse, Brot und Gebäck, Honig und Konfitüren, Kleider, Spielwaren, Messer, Geschirr, Stoffe, Wolle, Matrazzen und und und…. Es hörte nicht auf mit Ständen. Schon bald wurden die Beine schwer und wir steuerten eines der vielen Restaurants an um endlich einen ersten Kaffee und ein Croissant zu bestellen. Dann ging es weiter, schliesslich mussten wir auch wieder zum Fahrzeug zurück. Vorher wollten wir, Catherine und ich, uns noch die Altstadt von Sanary besichtigen. Das ist ein rechtes Labyrinth. Unzählige schmale Gässchen mit ebenso vielen “Lädelis”. Wir hatten schnell genug vom Gedränge und kehrten zum Camper zurück, natürlich nicht ohne ein paar leckere Sachen zu “gänggelen”.

Wir haben uns dann von Ron und Heidi verabschiedet und fuhren gen Norden in die Berge wo wir ruhigere Orte mit weniger Leuten erhofften. Leider fehlgeschlagen. Auf dem Campingplatz den ich ansteuerte hatte es gerade noch einen Platz, aber nur für eine Nacht. Wir übernachten in Esparron-de-Verdon auf dem Campingplatz “Le Soleil” hoch über dem See “Le Verdon” mit Aussicht auf das gegenüberliegende Städtchen und auf den See.


Tag 31
Donnerstag, 29. Mai 2025


Saint-Julien-du-Verdon – Camping du Lac

Eigentlich wollten wir auf direktem Weg zum Lac de Sainte-Croix und dort auf den France-Passion-Stellplatz bei einer Lavendelfarm. Doch wir mussten einen Umweg über Gréoux-les-Bains unter die Räder nehmen, denn unser Fiatli hatte Durst und an den Seen und in den Tälern des Verdon gibt es nirgendwo Tankstellen. Der Weg führte dann durch viele Lavendelfelder bis zu der besagten Farm. Ein sehr schönes Gut mit einem tollen Stellplatz in einem Garten mit vielen Bäumen. Aber eben, es war Auffahrt und somit die Farm und der Stellplatz geschlossen. Wir fuhren dann weiter dem See entlang, über den “La Palud-sur-Verdon” durch eindrückliche Schluchten und Passstrassen bis zum “Lac de Castillon”. Etwas erhöht vor dem See gibt es einen schönen Stellplatz der Gemeinde Castellane. Wir drehten aber gerade wieder um, denn dort rannten mehrere Hunde frei im Gelände herum und das müssen wir nun definitiv nicht haben. Weiter also, dem See entlang. An einigen markanten Punkten erkannte ich, dass ich hier schon mal durchgefahren bin. Diese Strecke führte dem ganzen See entlang. In “Saint-Julien-du-Verdon” sah ich einen Campingplatz auf dem ich auch schon mal gewesen bin. Wir fuhren hinein und hatten trotz des grossen Andranges wegen Auffahrt noch einen Platz erhalten. Mit einem Apéro (Oliven und Roséwein 😋 – Catherine Wasser 🤮) liessen wir es uns gut gehen.


Tag 32
Freitag, 30. Mai 2025


Prunières – Camping Sunêlia La Presqu’ile

Gegen Mittag fuhren wir weiter dem Lac de Castillon entlang bis nach Saint-André-les-Alpes. Dann über die Berge nach Digne-les-Bains. Weiter über Passstrassen zum Lac de Serre-Ponçon, wo wir in Les Celliers eine Imkerei besuchen wollten. Es ist als Museum gestaltet. Das Museum kann man aber nicht ohne Begleitung und Erläuterung besuchen. Wir hatten festgestellt dass um 14 Uhr die Führung beginnt. Kurz vorher waren wir dort. Es warteten schon andere Besucher. Wie es halt so oft ist, wenn ich etwas finde und ansteuere, klappt es dann nicht. Auch hier, Sie öffneten zwar genau um 14 Uhr, meldeten aber, dass der Imker heute nicht anwesend sei und deswegen das Museum und der Rundgang nicht besucht werden kann. Einzig der Shop war offen und so kauften wir uns wenigstens noch prämierten Honig. Wir fuhren dann dem See entlang bis zum “Camping Sunêlia La Presqu’ile” wo wir dann Halt machten. Zwar sehr schön gelegen, direkt am See mit eigenem Strand und Bad und das konnte man bei 29 Grad Wärme schon brauchen, aber auch etwas teuer. Der Preis wurde dann relativiert, als wir unseren zugeordneten Platz anfuhren. Eine eigen Sanitäranlage mit Dusche, WC und Abwaschmöglichkeit, dazu einen eigenen Kühlschrank und Strom, das hatten wir bisher noch nie erlebt. Das heisst, heute wird (zum ersten Mal 😜) geduscht!


Tag 33
Samstag, 31. Mai 2025


Monestier-d’Ambel Le Mas – L’Auberge du Mas

Späte Abfahrt, Boulangerie gesucht und in Chorges gefunden, Baguettes und Croissant gekauft, weiter Richtung Norden gefahren bis zum Rastplatz “Air de covoiturage du Champsaur”. Endlich gab es etwas zu Essen. Ein schöner Platz mit grandioser Aussicht in die umliegenden Berge die immer höher werden. Wir wollten über den Noyer-Pass. Da mussten wir kurz nach Les Barraques links abbiegen. Und dann ging es “obsi”. Eine sehr steile und schmale Bergstrasse schlängelte sich zuerst durch Wälder, dann an Felsen entlang bis zur Passhöhe. Nichts für Fahrgäste mit Höhenangst. Auf 1664 Meter Höhe öffnete sich ein tolles Panorama in die Täler und in die Alpen. Der Abstieg zum Lac du Sautet war dann etwas angenehmer, zwar nicht breiter aber keine steil abfallenden Felsen mehr.

Unser Ziel war die “L’Auberge du Mas”, ganz in der Nähe des Seeanfanges. Eine alte Mühle aus dem 17. Jh. wurde von einem Franzosen gekauft und eine hübsche “Absteige” und ein Restaurant daraus gemacht. Wir telefonierten vorher, weil es ein France-Passion-Mittglied ist und es für die Mitglieder die Regel ist, dass man sich anmeldet und fragt ob es möglich sei, bei ihnen zu übernachten. Er bestätigte und wir bestellten uns für den Abend zwei Plätze zum Nachtessen. Bei der Ankunft begrüsste er uns in seinem Gartenrestaurant (mit Handschlag) und man spürte, dass man hier willkommen war. Gleich gab es auf seiner Terrasse ein Bierchen. Wir sollen etwa um 20 Uhr für das Essen kommen, meldete er. Bevor wir dann zum Essen gingen, Spazierten wir durch einen romantischen Wald zum See hinunter. Dort lässt es sich gut schwimmen und “sünnelen”. Das Wasser, kalt, kalt, kalt, schliesslich fliesst gerade dort der Bergbach “Souloise” in den See. Es hatte aber ein paar harte Jungs die dort im See herumtobten.
Dann machten wir uns für unser Diner bereit und betraten die romantische Gaststätte welche in einem ehemaligen Stall und Gewölberaum hergerichtet ist. Erstaunlicherweise waren keine Gäste da und es war doch Samstag und seine Küche ist laut unserem France-Passion-Guide und laut Google sehr bekannt. Zudem hat das Ehepaar welches die Auberge führt noch Gäste im Gästehaus. Dann brachte man uns einen Teller mit aufgeschnittenem Salami, so quasi als Apéro. Es gab keine Karte und es wurde auch nicht gefragt was wir essen wollen. Der Inhaber kocht einfach jeden Abend ein Menü, das kosten 28 Euro und fertig. Wir liessen uns also überraschen. Vorspeise; Terrine mit Salat (herrlich, hätte schon als Nachtessen gereicht), Hauptgang; Truthahnschinken aus dem Ofen, dazu frittierte Kartoffeln, gebackene Tomate mit Knoblauch und wunderbar gewürztes Fenchelgemüse. Dazu einen passenden Rotwein aus der Provence, herrlich. Wir waren schon gespannt auf das Dessert; Tarte au citron meringuée “wies im Büechli steit”. Zum Kaffe servierte der Wirt mir noch einen Schnaps aus der Gegend, grasgrün und nach Tannennadeln riechend aber recht süffig. Wir plauderten dann noch mit dem Wirt so gut es eben ging (französisch und englisch durcheinander), bevor wir bezahlten, uns bedankten und uns in unser Fahrzeug zurückzogen. Ein toller Abend.


Tag 34
Sonntag, 1. Juni 2025


Saint Sorlin – Camping Le Domanine du Trappeur Savoie

Natürlich war es nicht einfach, den schönen und ruhigen Ort und die netten Gastgeber zu verlassen. Auch wenn wir sicher waren, dass wir noch einen Tag dort hätten bleiben dürfen, haben wir uns, auf Grund der Regeln von France-Passion, verabschiedet und sind weiter über zwei nächste Passe Richtung Norden gefahren.

Über den Col d’Ornon und den Col du Glandon. Es war uns fast ein wenig peinlich, denn es gab nur sehr selten ein Fahrzeug und noch seltener einen Camper. Dafür massenhaft Fahradfahrer die sich die steilen Hänge hoch strampelten und noch mehr Motorräder welche die kurvigen Strecken austesteten. Diese fuhren oft richtig gefährlich schnell um die unübersichtlichen Kurven und schmalen Strassen. Aussicht natürlich immer äusserst spektakulär, nicht zuletzt wegen des schönen Wetters. Auf der Passhöhe überquerten wir die Grenze vom Département Isère zum Département Savoie. Ziel war ein Campingplatz im ersten Dorf im Abstieg des Passes. Ein kleiner schön gestalteter Platz mit Aussicht ins Tal und hinauf auf die verschneiten Berge.


Tag 35
Montag, 2. Juni 2025


Saint Sorlin (Zum Zweiten)

Eigentlich war ein Ruhetag eingeplant. Es wurde dann doch noch etwas aufregend, denn mit einem Kaffee und einem “Gipfeli” starteten wir den Tag bevor wir dann in Richtung Dorf marschierten. Nicht weit vom Platz entfernt, laut Google 11 Minuten zu Fuss, steil bergab, befindet sich ein kleiner Markt. Dort wollten wir das nötigste einkaufen. Trotz Öffnungsangaben war da aber ein Schild mit den Betriebsferiendaten, das heisst, “wegen zu geschlossen”. Das kennen wir ja mittlerweile. Also nächsten Laden anpeilen. Der befindet sich am Ende des langen Dorfes. Weiter steil bergab. Der Weg wollte nicht enden und ich bekam trotz Hinunterlaufen Atemprobleme. Ich wunderte mich noch, denn anstrengend war es ja nicht, nur lang. Wir vergassen, dass wir ja auf 1700 Meter über Meer sind und nun war es klar, denn je höher die Lage desto schwieriger habe ich es mit dem Atmen. Nach gut einer halben Stunde waren wir beim Laden und siehe da, er hatte offen. Welch Wunder. Im Laden drin wurde mir dann schwindlig und ich überlegte, wie ich wohl wieder hoch hinauf zum Campingplatz käme. ÖV? Es gab einen Bus, der fährt aber in der Zwischensaison nicht. Taxi? Gibt es im Dorf laut den Angaben im Tourismusbüro nicht. Die nette Dame meinte, sie bringe uns mit ihrem Privatauto zurück. Es war ein Glück für mich, denn ich hätte den Weg nicht ohne Probleme geschafft und zudem begann es noch gerade zu regnen. Natürlich gab ich der Dame ein gutes Trinkgeld. Sie wollte es partout nicht aber ich konnte mich durchsetzten. Ich war selten so froh im Camper zurück zu sein. Nun gab es noch etwas zu essen und einen Tee (!). Dann ging es endlich los mit dem Ruhetag.


Tag 36
Dienstag, 3. Juni 2025


Sixt-Fer-à-Cheval – Aire Camping-Car

Da heute eine längere Tour auf dem Programm stand, fuhren wir schon recht früh in Sorlin weg. Eigentlich müssten wir noch den Abwassertank leeren, das konnte man auf dem Campingplatz nicht, aber ich fand in einem App ganz in der Nähe eine Wohnmobilentsorgungsanlage. Ich hätte es wissen müssen, dass das nicht klappt, wenn ich etwas bewusst ansteuere. Genau dieser Platz war eine einzige Baustelle, also fuhren wir mit gut gefülltem Tank weiter mit Ziel Entraigues. Kaum ein paar hundert Meter gefahren, “Route Barrage”, es geht also gerade weiter mit improvisieren. Über die Route Panoramique umfuhren wir die Umleitung und erreichten nach einem steilen Abstieg Saint-Jean-de-Maurienne. Dann ging es recht zügig nordwärts bis Megéve, Combloux, Sallanches und Cluses. Erneut alles Gegenden wo wir noch nie waren. Fast auf der ganzen Strecke hätte man den Mont-Blanc sehen müssen, doch leider war er immer nebelverhangen. In Le Fresney bogen wir in ein Seitental in Richtung Samoëns ab. Im kleinen Örtchen Sixt-Fer-à-Cheval befindet sich neben dem Flüsschen Le Giffre ein recht gemütlicher Wohnmobilstellplatz mit allem was man so benötigt. Ich plante eine Einkehr in einer Auberge welche Spezialitäten aus Savoien anbietet. Könnte es vielleicht sein, dass ich aufhöre zu planen? Denn das Lokal und natürlich noch gerade das zweite welches es in diesem Ort gibt, haben heute geschlossen. Wir leerten also unseren Kühlschrank. Salat, Salat, Salat, etwas Brot, Käse und Salami.


Tag 37
Mittwoch, 4. Juni 2025


Parking de Solalex Bas

Beim Wegfahren wasserten am Stellplatz gerade einige Wildwassersportler in den Bergbach ein. Im Dorf kauften wir noch Brot und dann ging es Talabwärts. Unterwegs begegneten wir den Sportlern in Aktion. Via Col de Joux Plane nach Morzine, Saint-Jean-d’Aulps, Abondance, Châtel bis zur Grenze am Lac de Morgins. Alles Orte in denen wir noch nie waren. Praktisch auf der Grenzlinie an einem gemütlichen Plätzchen am See machten wir unseren obligaten Mittag, resp. “Zmorgehalt”. Von da aus reservierte ich über das Internet zwei Plätze in einem Restaurant in Solalex, oberhalb von Gryon. Dort, ganz hinten im Tal, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, gibt es einen schönen Wanderparkplatz wo man 24 Stunden für 7 Fr. bleiben kann. 200 Meter weiter gibt es eine Alp mit zwei Restaurants. Da wir keine Antwort erhielten, wollten wir nach Ankunft ins Restaurant gehen und uns persönlich melden. Wollten, ging aber erst nicht, da eine ganze Herde Alpkühe (Rinder, Kühe, Kälber, verschiedene Rassen) auf dem Zugangsweg standen und ein anständiges Brüllkonzert (Muh-Konzert) veranstalteten. Eigentlich wollten wir zwischen hindurch gehen, trauten uns aber nicht. Auch einige Autos konnten kaum durchkommen. Etwas später spazierten wir via Bachbett-Weg um die Herde herum. Wir konnten dann das Restaurant erreichen, bestellen und über den eigentlichen Weg zurück gehen, denn die Kühe sind die meisten verschwunden. Beim Fahrzeug angelangt, kam tatsächlich ein Fuchs um uns gute Nacht zu sagen. Er setzte sich vor den Camper und schaute sich um, bevor er wieder im Wäldchen hinter uns verschwand. Jetzt sind wir gespannt, wie wir heute Abend zum Restaurant gelangen und was wir zurück in der Schweiz wieder auf den Teller bekommen.


Tag 38
Donnerstag, 5. Juni 2025


Letzte Etappe

Die Fahrt am letzten Tag unserer Korsika-Reise führte uns über Villars-Sur-Ollon und den Col de la Croix bis nach Les Diablerets.
Übrigens, gestern Abend gab es in der Alphütte vor allem Raclette vom Holzkohlengrill und Fondue. Beides hat uns aber gerade nicht so “gluschtet”. Wir bekamen dann ein schönes Rostbeaf mit Salat und Pommes. Es war aber sehr gemütlich neben dem lodernden Cheminéefeuer zu sitzen.
Weiter über den Col du Pillon und in Gsteig-Feutersoey konnten wir endlich “s’Bis wider chere” sprich, vom Französisch ins Berndeutsche wechseln, was uns definitiv besser liegt. Wir fuhren dann zu Linda nacht Thun und holten ein Instrument ab. Bei dieser Gelegenheit gingen wir mit Linda noch in unser altes VTH-Stammlokal, ins Rössli in Dürrenast, wo wir gemeinsam das Abendessen einnahmen, bevor es nach Herzogenbuchsee ging.

Nach 38 Tagen und 3198,32 Kilometer sind wir heil und mit vielen schönen Erinnerungen zuhause angekommen und ich freue mich schon auf ein nächstes Mal. Im Herbst solle es nach Portugal gehen. Ich bin gespannt.

Portugal


Portugal 2025


Tag 1
Montag 15. September 2025


Herzogenbuchsee – Sternenstrasse 3

Julian schreibt in der Pause des Konzertes in der Elbphilharmonie ein SMS, das Konzert würde Im NDR live übertragen. Also musste ich im Wohnzimmer die Stereoanlage hochfahren und konnte zumindest noch den zweiten Teil des Konzertes, die 7. Sinfonie von Anton Bruckner mithören. Eine lustige Vorstellung, dass Julian im Saal das Konzert erleben kann und der Alte sitzt zuhause vor dem Radio und hört das Selbe zur selben Zeit.

Nachdem der letzte Ton gespielt wurde, um 23 Uhr, brachen wir auf zu unserer Portugalreise. Erstes Ziel, die Cevennen, respektive die “Grotte – Aven Armand”.

Es fährt sich einfach ruhiger in der Nacht. kaum Verkehr und so kamen wir gut voran.


Tag 2
Dienstag 16. September 2025


Einen Zwischenhalt kurz vor Genf um noch ein Sandwich zu verdrücken bevor es dann Richtung Lion ging. Via Saint-Étienne ging es über die N88 gegen Süden. Bei der Ausfahrt 40 zeigte der Kilometerzähler unseres „Cämperlis“ eine runde Zahl an. 100’000 km. Kaum zu glauben, dass wir mit dem „Autöli“ in den acht Jahren schon so weit gefahren sind.

Kurz danach machte ich einen Halt an einer Picknickstelle und wir schliefen ein paar Stunden. Um 10 Uhr nahmen wir die letzten km unter die Räder bis wir um 12 Uhr, nach einer eindrücklichen Fahrt in die Tarnschlucht und auf der anderen Seite wieder hoch bei der Grotte ankamen.

Ein schöner und äusserst ruhiger Ort auf einem Hochplateau. Wir buchten zuerst eine Besichtigung der Grotte für 13.45 Uhr. Es folgte ein Stück Brot mit Käse als “Zmittag” bevor es dann losging.

Mit einer Standseilbahn fuhr man bis in eine Tiefe von über 100 Meter. Dann tritt man auf einen Platz in völliger Dunkelheit. Der Begleiter erzählte einige Dinge über die Grotte und ihre Entdeckung. Dann machte er Licht. Eine riesige Höhle mit tausenden von Stalaktiten und Stalagmiten wurde in allen Farben illuminiert. Die Höhle in die man von dort aus einsehen kann sei etwa so gross, dass die Notre Dame darin Platz fände. Wir wanderten dann eine Stunde durch den Stalagmitentschungel. Die Beleuchtung änderte ständig und ab und zu wurden Filme und Bilder an die Kalksäulen produziert. Am Schluss mussten aber die vielen Stufen wieder “obsi” in Angriff genommen werden. Da wurde mir wieder mal bewusst, dass ich nicht mehr 20 bin.

Es war die eindrücklichste Höhle die ich je gesehen habe.

Mitten in der schönen Landschaft, weit entfernt von der nächsten Ortschaft konnten wir auf dem Parkplatz vor dem Höhleneingang bei absoluter Dunkelheit und Stille übernachten.


Tag 3
Mittwoch 17. September 2025


Nach einem ausgiebigen “Zmorge” fuhren wir durch viele Täler und Pässe, hier sagen sie jedem mittelgrossen Hügel “Pass”, Richtung Süden bis wir 15.30 Uhr auf einem netten Stellplatz in der Nähe der “La Cité Médiévale” in Carcassonne einen schattigen Platz fanden. Es ist schon wieder 27 Grad warm und die Sonne setzte uns auf dem halbstündigen Spaziergang auf die Burg etwas zu. Mitten im Touristengetümmel leisteten wir uns endlich etwas zu Essen und zu Trinken. Eine imposante Burg mit zwei Schutzmauern, gebaut zwischen dem 12. und 14. Jh.

Zurück im Camper mussten wir uns erstmals etwas erholen bevor wir hinter unsere täglichen “Büroarbeiten” gingen.


Tag 4
Donnerstag 18. September 2025

Erst um halb 10 Uhr erwachte ich. Catherine ist scheinbar schon lange aus den Federn. Die gestrige Stadtbesichtigung hat mir zugesetzt. Da wir noch kein Brot hatten, begnügten wir uns mit einem Kaffee und einem Joghurt. Unterwegs in Richtung Spanien kauften wir dann noch Croissons, Baguettes und Flutes um unterwegs über die Pyrenäen einen Halt einzulegen. Den gab es aber nicht. Steil durch die Täler der Französischen Seite der Pyrenäen bis zu einem Tunnel auf 1200 Meter, durch den 3 km langen Tunnel wo inmitten die Grenze nach Spanien überquert wurde, dann sehr steil auf der Spanischen Seite durch ebenso viele Täler bis hinunter auf 500 m wo wir dann den angepeilten Campingplatz “La Gorga” in Boltaña erreichten. Die Temperatur schwankte heute zwischen 27 und 32 Grad. Endlich, es war bereits 17 Uhr, gab es etwas zu essen. Es war halt das Mittag- und Abendessen gleichzeitig.


Tag 5
Freitag 19. September 2025


Schon recht früh waren wir heute unterwegs. Übrigens, für Nordspanienfahrer ist der Campingplatz sehr zu empfehlen. Wären wir nicht auf ein Fixdatum für Porto angewiesen, hätten wir den Aufenthalt hier sicher etwas verlängert.

Knappe drei Stunden in Richtung Süd-West unterwegs, bis wir bei einer unscheinbaren Abzweigung auf einen unbefestigten Weg einbogen. Unser Ziel, die “Bardenas Real”. Eine Steppe die an Marokanische Wüste erinnert. (War zwar noch nie in Maroko, stelle mir diese aber so vor). Eine bizarre Sand-und Steinwüste. Schon die Zufahrt konnte nur im Schritttempo befahren werden. Staub, Sand, Steine, Löcher, alles was ein Allradjeep gerne hätte. Unser „Fiätli“ meisterte aber diese über eine Stunde dauernde Prozedur meisterhaft. In dieser Wüste gab es einige Photostopps, bevor es dann endlich wieder auf einer befestigten Strasse weiter ging.

Neues Ziel; Stellplatz am Stadtrand von Burgos. Wir organisierten ein Treffen mit einem Spanischen Akkordeonisten, den wir vor einer Woche via Mail kennen gelernt haben. Er macht am hiesigen Konservatorium eine Arbeit über die Geschichte der Akkordeon-Orchester und wollte von mir Auskünfte über Maurice Thöni haben. Jesús Peñaranda Portilla, so heisst der Musiker, hat für uns in einem Restaurant für den Abend einen Platz reserviert. 

Wir waren (wie immer) zu früh im Lokal, denn scheinbar werden in Spanien frühestens um 21 Uhr Speisen angeboten. Ich bestellte mir zum Warten ein Bier. Kurz darauf kam Jesús und erkannte uns sofort. Zum Bestellen diskutierte er mit dem Kellner sicher fünf Minuten lang. Ich befürchtete schon, es gäbe ein typisches Spanisches Mehrgangmenü. Eine Art kalte Griechische Gurkensuppe zum Apétit anregen startete den kulinarischen Abend. Natürlich wurde viel Diskutiert und zwischendurch wieder mal was gegessen. Einen Tomatensalat war der nächste Gang. Plötzlich stellten die Kellner ein Holzgestell neben den Tisch. Da hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl. Was zum Kuckuck wird da aufgetischt. Eine grosse Platte mit einem auf dem Grill gegarten “Bonito”, eine Art Thunfisch der zuerst präsentiert und anschliessend auf dem Holzgestell zerlegt und entgrätet wurde.

Während den Gesprächen entdeckten wir, dass wir beide viele Leute im Akkordeonbereich persönlich kennen. (Die Akkordeonwelt ist klein).

Nach einem Kaffee brachen wir gegen Mitternacht auf, verabschiedeten uns und schlenderten zurück zu unserem Cämperli.


Tag 6
Samstag 20. September 2025


Heute gibt es nicht viel zu berichten. Bevor wir am späten Morgen in Burgos losfuhren, musste noch Wasser, Salat und Brot eingekauft werden. Dann ab auf die Autobahn, fast fünf Stunden mit Tempomat auf 115 eingestellt in Richtung Portugal. Unterwegs ein kurzer Picknickhalt und dann steuerten wir einen Campingplatz in Zentralportugal an. Ein ruhiger terrassenförmig angelegter Platz in der Nähe von Melo. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben um etwas ausruhen zu können. Dank den Handys merkten wir, dass Portugal eine Stunde hinter der Mitteleuropäischen Zeit liegt.


Tag 7
Sonntag 21. September 2025


„Plegere, plegere, plegere“. Mehr ist vom heutigen Tag nicht zu berichten. Höchstens, dass die Temperatur von knappen 30 Grad auf 19 Grad gesunken ist. Einfach einen gemütlichen Sonntag auf dem ruhigen und sonnigen Platz verbringen.


Tag 8
Montag 22. September 2025


Schon früh mussten wir uns vom schönen Platz verabschieden. Denn wir hatten einen Termin in einer Wollmanufaktur. Wiedermal war der erste Teil der Wegstrecke ziemlich eng, unbefestigt und sehr steil durch kleine Dörfer. Catherine hatte keine Freude an meiner Streckenwahl. Doch plötzlich wurde die Passstrasse asphaltiert und zwar schmal, aber nagelneu. Eine wunderschöne Strecke über die “caminho natural”. Herrliche Aussichten in die Berge und in viele Täler. Nach einer weiteren Passhöhe von über 1200 m ging es steil runter durch interessante Fels und Geröllhalden. Die waren bestückt mit fein geschliffenen, zum Teil fast Kugelförmigen Felsen und Steinen in allen Grössen. Oft sah es aus, als hätten Riesen “Steinmandli” aus Felsen gebaut. Nach unzähligen Serpentinen tauchte in einem engen Tal das Dorf Manteigas auf. Das Ziel der “kriminellen” Tour. Um 11 Uhr haben wir uns für eine Besichtigung der Burel Factory angemeldet. Kurz vorher stöberten wir noch im kleinen Fabrikshop umher, bis dann pünktlich um 11 die Führung begann. Wir waren zu viert, noch ein Deutsches Ehepaar war ebenfalls dabei. Von der rohen Wolle bis zum fertig gewobenen Stoff konnten alle Arbeitsabläufe beobachtet werden. Die Maschinenhalle war nicht sehr gross, dennoch herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Es gab sogar ArbeiterInnen die ohne Gehörschutz an den Maschinen arbeiteten.

Im Anschluss an die Ausführungen nahmen wir den Weg über andere Pässe unter die Räder und peilten Porto an. Der Plan war, auf dem Stellplatz des Botanischen Gartens, im Süden der Stadt zu übernachten. Es blieb beim Plan. Alle Plätze voll. Ok, nächster Stellplatz in der Nähe der Stadt. Alles besetzt. Auch auf dem Nachbarplatz schien kein Platz mehr frei zu sein. Also kurvten wir weiter nordwärts um einen Platz auf einem Campingplatz im Norden Portos zu ergattern. Das gelang, in der Nähe des Flugplatzes. Für uns “gäbig”, denn beim Flugplatz haben wir für übermorgen einen Einstellplatz gebucht. Der liegt nur eine viertel Stunde von hier und wir müssen dann nicht durch die Stadt fahren.

Am Abend liefen wir zum Strand und genossen den Sonnenuntergang der uns erstaunlich schnell erschien. Man spürt, dass man am Atlantik ist. Ziemlich  stürmisches Meer und kalter Wind vom Westen her. Zurück auf dem Platz gab es Fisch und Salat zum „Znacht“ und zum Dessert die letzten Joghurts, denn am Mittwoch muss der Kühlschrank leer sein. Wir können ihn während unserer Schifffahrt auf dem Douro nicht gut eine ganze Woche ohne an Landstrom angehängt zu haben laufen lassen.


Tag 9
Dienstag 23. September 2025


Erwachen durch Fluglärm, denn der Flughafen ist ja nicht weit vom Campingplatz entfernt und die startenden Flugzeuge fliegen fast genau über den Platz. Gefühlt im Minutentakt fliegen die Maschinen aus Porto in alle Himmelsrichtungen. Ist schon verrückt, wenn man sieht, dass ein Flug von Porto, also von hier wo wir nun sind, in zwei Stunden in Zürich landet und wir waren eine Woche unterwegs!

Nach einem gemütlichen Morgenessen wird etwas gelesen und gearbeitet. Am Nachmittag gibt es einen mittellangen Spaziergang ans Meer, einem Teil der hier verlaufenden Pilgerstrecke, einigen Fischerhäusern und -booten und einigen Strandrestaurants entlang. Erstaunlich, wie viele Pilger unterwegs sind. Zurück beim Camper hatten wir Hunger und genehmigten uns ein ausgiebiges „Zvieri“, denn letztendlich musste ja der Kühlschrank bis morgen noch weiter gelehrt werden.

Nun wurde noch der morgige Tagesablauf geplant und die nötigen Unterlagen und das Gepäck zusammengestellt, so dass wir morgen nur noch das Fahrzeug in die vorreservierte Garage bringen müssen. Wir hoffen, dass alles klappt, denn um 15 Uhr können wir in das Hotelschiff einchecken.



Tag 10
Mittwoch 24. September 2025

„Mein“ Höhepunkt der Portugalreise begann heute. Die Flusskreuzahrt auf dem Douro.

Überraschender Weise telefonierte der Einstellplatzbesitzer und fragte, ob die angemeldete Ankunftszeit noch stimme, denn ich hatte von zuhause aus einen Einstellplatz in der Nähe des Flughafens in Porto gebucht, um das Camperli während unserer Flussfahrt sicher zu parken.

Aber sicher! Um 11 Uhr sind wir da und so war es auch. Das Auto abgeben, den Schlüssel übergeben und kaum 10 Minuten später fuhr er uns mit seinem “Bussli” zum 10 Minuten entfernten Taxistand am Flughafen. Ein Taxi fuhr uns direkt zum Schiff. Weil alles so reibungslos und schnell ging, waren wir drei Stunden zu früh am Hafen. Auch hier Unerwartetes. Als wir mit unsern Rollkoffer gegen das Schiff liefen, nahm uns ein Crewmitglied bereits die Koffer ab. Wir konnten sämtliches Gepäck schon aufs Schiff bringen. Befreit vom Gepäck schlenderten wir dem Kai entlang, genossen in einem “Beizli” bei herrlichem Sonnenschein ein Sandwich, später noch eine Glace bevor wir dann zum Einchecken gingen. Zimmerbezug, erste Informationen in der Schiffslounges, ein Begrüssungsapéro, kurzes Ausruhen im kühlen Zimmer und schon ging es zum ersten Nachtessen mit einem tollen Buffet. Nochmals Informationen, vor allem über das Tagesprogramm des nächsten Tages und endlich konnten wir uns ausruhen, denn am nächsten Morgen möchte ich um 6 Uhr das Auslaufen aus Porto beobachten. 


Tag 11
Donnerstag, 25. September 2025

Wie geplant stand ich früh auf und konnte das Auslaufen aus dem Hafen und der Stadt mit erleben. Ich war scheinbar der Einzige der sich so früh aus den Federn bemühte. Leider waren die vielen Brücken und Gebäude nicht wie am Vorabend beleuchtet. Trotzdem war es ein Erlebnis, den erwachenden Tag beim Verlassen von Porto zu erleben.

Der zweite Tag unterwegs im Douro-Tal war schon ziemlich erlebnisreich und auch anstrengend. Hier nur ein paar Stichworte. Morgenbuffet, Sicherheitsübung, Ausflüge studieren und buchen, Mittagessen, Busstour nach  Lamego, Besichtigungen (Santuário de Nossa Senhora dos Remédios und Lamego Kathedrale), Weiterfahrt mit Bus nach Pinhão, kurzes Ausruhen von der eineinhalb-stündigen Bussfahrt, wieder im Bus auf eine Hochebene, 600 m über Meer zur “Quinta da Avessada”, Touristenprogramm mit Willkommensdrink (Muskateller), Besichtigung Kellerei, portugiesisches Nachtessen mit viel Wein, Geschichten der Weinregion und Musik, Rückfahrt zum Schiff, einen Kaffee und endlich die ersehnte Nachtruhe.


Tag 12
Freitag 26. September 2025

Heute durfte etwas länger ausgeschlafen werden. Nach dem Morgenessen ging es “stotzig” zur nächsten Degustation. Also erstmal mit dem Bus zu einer Quinta (Weingut) hoch über Pinhão. Vortrag über die Portweinherstellung. Besichtigung des Gutes, Degustation der Weine und das schon um 11 Uhr morgens🥴. Zurück im Dorf hatte ich die Gelegenheit, den berühmten Bahnhof von Pinhão mit seinen vielen Kacheln zu besichtigen. Die Kachelbilder erzählen die Geschichte und Traditionen des Douro-Tales. Zu Fuss zurück zum Schiff, um nicht zu spät zum Mittagessen zu kommen. Die Fahrt am Nachmittag bis zur spanischen Grenze war einer der Höhepunkte. Stundenlang wunderschöne Landschaften bei fantastischem Wetter. Unendliche Weinberge, ebensoviele Olivenhaine, vom Flussufer bis auf die höchsten Berggipfel. Dann wieder schroffe Felsen, enge Schluchten mit engen Durchgängen, hohe Schleusen und interessanterweise, immer die Eisenbahn dem Ufer entlang. Es ist sicher ein tolles Erlebnis, mit dieser Bahn durch das Douro-Tal zu fahren. Keine Strassen, keine Dörfer, kaum Häuser. Ab und zu Weingüter in den Rebhängen. Ich konnte kaum aufhören mit fotografieren.

Um 15 Uhr konnte man in der Launch einem Vortrag über die Geschichte der Region beiwohnen. Dann wieder auf das Sonnendeck um die Landschaft zu geniessen. Natürlich immer wieder einen kühlen Drink in die Hand gedrückt. Um 18 Uhr Sangria und Tapas, so quasi ein Apéro vor dem Nachtessen. (Zum Glück gibt es keine Waage an Board.) Dann wurde an der Grenze zu Spanien in Vega de Terrón angelegt. Hier ist Ende für die Schifffahrt.

Mit vollem Magen soll man nun zum typischen Portugiesischen Nachtessen gehen? Das ist sogar für mich eine Herausforderung. Viele “gluschtige” Sachen musste ich auslassen sonst bestand die Gefahr dass ich platze. Der Kaffee geht gerade noch, aber dann muss ich ins Zimmer. Keine Chance am Portugiesischen Abend in der Bar teil zu nehmen.


Tag 13
Samstag 27. September 2025

Ein langer Tag stand uns bevor. Gleich nach dem Morgenessen startete der Bus nach Salamanca. Zuerst durch Täler und  über passähnliche Bergstrassen, dann durch Hochebenen voller Steineichen, später durch steppenartige flache Landschaften wo viele Kühe, Rinder, Stiere und Schafe weideten. Plötzlich wechselte die gelb-braune Steppe zu schwarzer Erde. Vor zwei Monaten hätten hier Wald- und Steppenbrände gewütet. Erstaunlicherweise sind die Böden, Steinmauern, Sträucher und die Baumstämme schwarz und verkohlt. Hingegen waren die Baumkronen nicht verbrannt, sie hatten noch ihre grünen Blätter. Eigenartige Bilder.

Nach gut zwei Stunden kamen wir in Salamanca an und mit einer Spanischen Reiseleiterin begann die Besichtigung der Universitätsstadt. Es seien über 40’000 Studenten hier. Aber heute Samstag waren es wohl ähnlich viele Touristen. Ein wirklich beeindruckendes Stadtzentrum welches wegen dem goldbraunen Sandstein und der Sonneneinstrahlung fast golden wirkte. Das Mittagessen wurde in einem Hotel das früher ein Kloster war serviert. Natürlich typisch spanisch, Tapas und Wein. Am Nachmittag waren wir auf eigene Faust unterwegs, das heisst, wir gönnten uns auf einem der vielen Strassenkaffees einen Drink, denn von der Stadtführung waren wir schon ziemlich müde.

Die Rückfahrt nach Portugal zum Schiff beeindruckte wegen der besonderen Beleuchtung. Eine Regen- und Sturmfront näherte sich von Westen und die Sonne und Wolken malten romantische Bilder in den Himmel.

Beim Schiff angekommen war schon wieder Essenszeit. Verhungern ist hier kein Thema. Nach dem Abendessen verzog sich Catherine ins Zimmer und ich schlich mich in die Lounge und bestellte natürlich einen Port. Erst als ich bezahlen wollte, merkte ich, dass alles was auf dem Schiff konsumiert wird im Preis der Reise inbegriffen ist.

Wenn ich in der Nacht Protonenpumpenhemmer einnehmen muss, dann habe ich an diesem Tag wohl definitiv über die Stränge geschlagen.


Tag 14
Sonntag 28. September 2025

Der Sonntag wurde mit einem Lachsbagels begonnen. Dann ab in die Lounge um die Fahrt talwärts zu geniessen. Heute erstmals bei leichtem Regen auf unserer Portugalreise. Scheinbar auf Grund des Regens mussten die Schleusenzeiten geändert werden und das Schiff fuhr früher als geplant vom Pier weg. Dumm für die Leute die auf Landgang waren. Diese müssen nun mit Bussen zur nächsten Schleuse gebracht werden, wo das Schiff auf die neue Schleusenzeit warten muss. In Pocinho, direkt vor der Schleuse wurde angelegt, die mit dem Bus unterwegs gewesenen Personen kamen an Board und nun muss auf die neue Schleusenzeit gewartet werden. Während des Wartens konnte man zuschauen, wie man ein süsses portugiesisches Gebäck herstellt.

Um 16 Uhr konnte dann losgefahren werden. Zu spät, um bis ins geplante Pinhão zu gelangen, denn in der Nacht darf auf dem Douro nicht gefahren werden. Also parkte der Kapitän sein Schiff kurz nach einer Eisenbahnbrücke in Ferradosa. Nach dem wie üblich umfangreichen Nachtessen gab es um 19 Uhr eine Demonstration, wie man in Portugal eine Flasche Vintage Portwein traditionell öffnet. Eine Art Eisenklammer mit einem Ring in der Form eines Flaschenhalses wurde über einer Gasflamme erhitzt. Dann die Klammer um den Hals der Flasche unterhalb des Korkens angesetzt und langsam hin und her gedreht, um den Flaschenhals an dieser Stelle zu erhitzen. Dann kaltes Wasser über die erhitzte Stelle gegossen, so dass die Spannung des Glases derart erhöhte, dass das es mit einem Knall spaltete. Der obere Teil des Flaschenhalses mit samt dem Korken und des Verschlusses konnte man nun abnehmen und der Wein konnte dekantiert werden. Natürlich konnte man dann diesen teuersten der Portweine auch degustieren. (Erstmals nicht mehr im Reisepreis inbegriffen.)

Die Nacht verbrachten wir dann hier in völliger Abgeschiedenheit.


Tag 15
Montag 29. September 2025

Morgenessen für einmal etwas später, denn das Schiff muss wieder mal auf eine neue Schleusenzeit warten. Diesmal wieder bei der höchsten Schleuse Europas mit 35 m Fallhöhe, bei der Schleuse Carrapatelo. Es folgte ein ruhiger Aufenthalt auf dem Schiff. Das Tagesprogramm wurde laufend geändert und letztendlich landeten wir auf der gegenüberliegenden Seite von Regua wo nach der Vorstellung der gesamten Crew das Kapitäns-Dinner serviert wurde. Erneut eine kulinarische Herausforderung, wenigstens was die Menge an Gängen betrifft. Sechs an der Zahl mussten bewältigt werden. Um 21 Uhr wurde dann ein Portugiesischer Folkloreabend geboten. Noch einen weissen Port und dann ab ins Bett.


Tag 16
Dienstag 30. September 2025

Weil am Vortag das ganze Tagesprogramm über den Haufen geworfen wurde, bot die Rederei für alle gratis eine Porto-Stadtführung an. Also hielt das Schiff in Leverinho, kurz vor der letzten Schleuse an, wo uns nach dem Mittagessen Busse abholten. Nach einer halben Stunde hielt der Bus im Zentrum von Porto wo wir zu Fuss den berühmten Bahnhof mit den tausenden von Kacheln besichtigten. Leider waren viele mit Fliessen verdeckt, weil neben dem Bahnhof an einer U-Bahn gearbeitet wird und man die Kacheln von Erschütterungen schützen will. Anschliessend fuhr der Bus an den touristisch interessantesten Orten vorbei, machte einen Fotohalt am Atlantik und fuhr dann zurück zum Schiff. Noch einen Apéritiv und schon ging es wieder einmal ins Restaurant und hinter das letzte Nachtessen an Board, während das Schiff im Abendlicht durch Porto und Gaia fuhr. Am Hafen in Gaia wurde angelegt wo die ganzen Restaurants, Fadolokale und Weinhäuser liegen. Wer also wollte, konnte seinen Geldbeutel noch etwas erleichtern bevor es zur letzten Übernachtung an Board ging. Wir schauten dem Hafentreiben nur vom Schiff aus zu und gönnten uns lediglich noch einen Kaffee.


Tag 17
Mittwoch 1. Oktober 2025

Wie bereits hier in Portugal erfahren, klappte die Ausschiffung, der Transfer zu PrimePark wo unser Cämperli eingestellt war und die Übernahme des Fahrzeuges perfekt. Eines muss man ihnen lassen, organisieren können sie hier und bisher waren auch alle äusserst zuverlässig (hier könnten sich die Schweden eine Scheibe abschneiden).

Nach einem Einkauf in einem Supermarkt, wir mussten ja schliesslich unseren Kühlschrank wieder auffüllen, fuhren wir in Richtung Villa Real und von dort aus in die Weinberge des Dourotales. In der Quinta do Roncão konnten wir parken.

Kurz darauf erschien eine nette Dame und im rustikalen Lokal durfte ich ihren Portwein degustieren. Ich kaufte dann ein paar Flaschen Wein, aber “normalen”, denn Portwein dürfe sie nicht verkaufen erklärte sie, denn die Regeln seien sehr streng. Einmal sind ihre Trauben in einer zu hohen Lage angebaut und zum Andern produziere sie eine zu geringe Menge, dass sie Portwein verkaufen dürfe.

Zum “Znacht” gab es wieder einmal ganz normal, einen grünen Salat, fertig!


Tag 18
Donnerstag 2. Oktober 2025

Zuerst besuchten wir den uns vom Winzer empfohlenen Aussichtspunkt. Von dort aus konnte über einen schönen Teil des Dourotales gesehen werden. Beinahe nach jeder Kurve des recht gut ausgebauten Strassennetzes über die Hügel des Dourogebietes öffnen sich grandiose Aussichten. Natürlich gab es einige Fotostops. Dann hinunter zum Fluss, über eine Sperre mit einer der hohen Schleusen in der wir noch vor ein paar Tagen mit dem Schiff drinn waren. Auf der Ostseite wieder hoch, denn am Fluss entlang kann man nur mit der Bahn. Ab und zu gibt es die Möglichkeit zu einem Weiler oder zu einer Quinta bis zum Flussufer zu fahren. Man muss aber dann auch wieder über die Berge fahren um in der Region weiter Nordostwärts zu kommen. Interessanterweise sind die Strassen top ausgebaut, obwohl man das Gefühl bekommt, man sei ganz alleine hier.

In einem kleinen Dorf mit Namen Numão in den Bergen besuchten wir noch einen kleinen Laden. Der hat alles, von Schrauben über Kleider, Hygjeneartikel, Tiefkühlware, Lebensmittel. Nur kein Brot was wir eigentlich wollten. Der Bäcker komme mit seinem Auto jeden Tag vorbei und Hupe wenn er da sei. Meistens irgendwann Morgens, morgen aber erst am Nachmittag. So fuhren wir auf den kleinen Dorfstellplatz wo wir die Nacht verbringen werden.

Um 19 Uhr kam der Platzwart. Jean-Pierre verlangte für den Platz, inkl. Dusche , Strom, Entsorgung, Frischwasser, 5 Euro(!). Beim letzten Platz kostete allein der Stromanschluss 10 Euro. Aber das Beste kam noch. Benötigen sie Honig oder sonst was? Eigentlich nicht, oder haben Sie einen Portwein? fragte ich. Er forderte mich auf, ins nebenstehende Gebäude, es ist eine alte Umkleidekabine des in die Jahre gekommene Dorfsportplatz, mit zu kommen. Es sah aus, als käme man in ein kleines Warenlager einer Werkstatt. Als Erstes musste/durfte ich ein Glas weissen Port und anschliessend einen roten versuchen. Dann gab es da grosse Honiggläser, Olivenölpidons, Mandelsäcke (10 kg und 1 kg), und natürlich Portweinpidons (5 l), und Anderes. Was soll ich eine Flasche Portwein kaufen, wenn 5 l das selbe kosten? Was soll ich einen Liter kalt gepresstes Olivenöl kaufen, wenn 5 Liter das selbe kosten? Kurz gesagt, wir deckten uns ein.


Tag 19
Freitag 3. Oktober 2025

Bevor wir den lustigen Stellplatz verliessen, wurde noch das Fahrzeug bereitgestellt, was so viel heisst wie, Toilette leeren, Grauwasser ablassen, Altwassertank entleeren und Trinkwasser tanken. Wer da meint, campen sei gemütlich, der irrt gewaltig, immer gibt es irgend etwas zu tun! Nichts von dauernd auf der faulen Haut liegen! Dann entschied ich mich doch noch, bei Jean-Pierre Rossi ein kg Mandeln zu kaufen. Schliesslich fahren wir hier oft durch riesige Mandelplantagen und die Früchte dieser Bäume möchte ich noch probieren.

Die anschliessende Fahrt führte, wie könnte es anders sein, über Hügel und Täler voller Weinstöcke. Aber immer mehr wechselten die Plantagen. Mal waren es Oliven, dann Mandeln, zwischendurch sogar Mandarinen, Zitronen und Kastanien, aber immer wieder Rebstöcke. Zu Beginn der Strecke konnten wir oft noch am Douroufer entlang fahren. Später war das nicht mehr möglich. Dafür öffneten sich immer schönere Aussichtspunkte in die unendlich scheinenden Weiten aber auch in die tiefen Schluchten des Dourotales. Wir passierten unterwegs auch Barca d’Alva, den Ort, an dem wir auch mit dem Schiff waren, an der Endstation der Flusskreuzfahrtschiffe. Von hier aus Tal aufwärts bildet der Douro die Grenze zwischen Spanien und Portugal. Hier beginnt ein streng geschütztes Naturschutzgebiet. Es sollen einige seltene Vögel leben, u.A. die grösste Population Schmutzgeier in ganz Europa. Wir mussten den Fluss dann verlassen und das Naturschutzgebiet über die Berge umfahren.

Auf einmal waren die ganzen Hügel schwarz. Beim Näherkommen sahen wir, dass das ganze Gebiet soweit man blicken konnte verbrannt ist. Alles war verkohlt. Bäume pechschwarz, Büsche, Reben, Mandelbäume alles niedergebrannt. Zum Teil auch Gebäude und Mauern, Strommasten und -kabel, alles verkohlt. Wir fuhren sicher eine gute halbe Stunde durch dieses verbrannte Gebiet. Das muss die Hölle auf Erden sein, wenn man beim Brand da drin steckt. Es wird von Einheimischen immer wieder berichtet, dass die Temperaturen immer höher werden und dass im laufenden Jahr alle Rekorde gebrochen wurden. Es gab in der Douroregion Spitzenwerte bis 47 Grad!! Und wir sind hier im Norden Portugals. Auch jetzt im September und Oktober sind die Temperaturen im Schnitt 10 bis sogar 15 Grad höher als noch vor ein paar Jahren. Wir erleben es ja gerade selber. 28 Grad oder sogar bis 30 Grad hatten wir fast regelmässig und es sollte 18 bis höchstens 20 Grad sein. Wir fragten uns immer wieder, wie es die Erntehelfer bei diesen Temperaturen aushalten. Ein Winzer erklärte, dass man in zwei Schichten arbeite. Die Erste beginne so um fünf uhr morgens und arbeite bis kurz vor mittag. Die Zweite von 12 Uhr bis maximal um 3 Uhr. Dann gehe nichts mehr. Und heute fragten wir uns, wie es wohl einem Bauern gehen muss, wenn er tatenlos zusehen muss, wie seine Oliven- oder Mandelplantagen vom Feuer vernichtet werden.

Wir steuerten dann auf einen hübschen Campingplatz in Mogadouro auf dem wir die Nacht verbringen werden.


Tag 20
Samstag 4. Oktober 2025

Vor dem Verlassen des schönen Campingplatzes müssen wir noch bezahlen. Ich fragte drei Mal, ob er mir den richtigen Preis angegeben hat. Er nickte, es waren tatsächlich ganze 9 Euro. Unglaublich. Für den Platz mit Duschen, WC-Anlagen, Internet, alles inbegriffen. Nun, wir nehmen das gerne.

Einen gemütlichen Tag musste folgen. Zuerst zu einem grandiosen Aussichtspunkt in der Nähe des kleinen Dorfes Picote. Einen Parkplatz gibt es hier nicht, wir mussten an einem Dorfstrassenrand parken. Dann ging es zu Fuss in den etwa 15 Minuten entfernten Viewpoint Fraga do Puio. Die streunenden Hunde und Katzen in den engen Gassen des Dorf dachten wohl, was kommen da für komische Gestalten. Irgend wann zeigte uns ein alter Bewohner wo wir lang gehen müssen. Der hat wohl an meinem Fotoapparat gesehen, was wir hier suchten. Plötzlich standen wir vor einem Abgrund und konnten noch einmal den Douro und die Schluchten sehen. Ich habe gelesen, dass es möglich sei, hier die Schmutzgeier zu sehen und tatsächlich. Zuerst sahen wir einen oder zwei Vögel am Himmel. Beim genauerem Hinsehen entdeckten wir immer mehr. Über einer der Schluchten kreisten viele Geier, mal höher, mal tiefer, mal weiter weg, mal etwas näher. Mit meinem Teleobjektiv konnte ich trotz der Distanz ein paar Bilder schiessen.

Dann fuhren wir ins nächste Dorf nach Miranda do Douro, das letzte Dorf in Portugal das am Douro liegt. Von hier aus kann man mit Kanus in die Schluchten paddeln. Wir verzichteten, nahmen stattdessen einen Kaffee. Nach einem Einkauf für morgen Sonntag, entschlossen wir, in Anbetracht der Wärme, einen Platz zu suchen, der nicht zu weit weg liegt und vor allem Schatten hat. In Vimioso wurden wir fündig. Einen Gemeindecampingplatz in einem kleinen Wald mit etwas Aussicht auf das Dorf. Zuerst dachten wir, der Platz sei geschlossen, denn er ist relativ gross aber wir sahen keine Zelte und keine Camper. Doch in der Rezeption war eine Dame, zeigte uns die Anlage, übergab uns einen Schlüssel, im Falle dass wir am Abend mit dem Fahrzeug in den Ausgang gehen wollen und verlangte für die Übernachtung sage und schreibe 6 Euro 30!!! Erneut alles inbegriffen. Es scheint, dass hier im Norden von Portugal ganz andere Preisstrukturen gelten als im Süden. (Man wird hier einfach sein Geld nicht los!)


Tag 21
Sonntag 5. Oktober 2025

Vorbei das gemütliche Rumsitzen. Heute war ein strenger Tag. Zum Einen hatten wir uns wieder mal eine längere Fahrt vorgenommen und zum Andern planten wir eine Stadtbesichtigung. Braga (nicht Praga, das wäre dann doch etwas zu weit gewesen), war das Ziel. Aber nicht einfach so auf den zum Teil gut ausgebauten Autobahnen und Schnellstrassen, nein, natürlich wieder über Berge, Täler, Seen und Flüssen entlang. Die Strecke quer durch den Norden Portugals, nahe der Spanischen Grenze entlang, war wieder wunderschön. Reben hatte es weniger, dafür gab es unzählige Oliven-, Mandel-, Zitrus- und neu vor allem Edelkastanienbäume zu sehen. Es war wunderschön, wie die zum Teil grossen und alten Kastanien, prall gefüllt mit ihren hellgrünen stacheligen Kastanienkugeln vor den noch dunkelgrünen Blättern einen tollen Farbkontrast bildeten. Nicht Wälder wie wir sie von Italen, dem Tessin oder auf Korsika kennen. Es waren schön gepflegte Plantagen die sich über ganze Hügel zogen. Natürlich half das herrliche Wetter mit, die Farbenpracht hervor zu heben. Was auch noch auffiel, wir hatten kaum Verkehr, meist fuhren wir völlig alleine auf den schönsten und neusten Strassen. 

Nach fast 6 Stunden kurvenreicher Fahrt kamen wir auf dem Stadteigenen Campingplatz in Braga an. Zur Stärkung noch ein Sandwich und dann ging es zu Fuss ins zwei Kilometer entfernte Stadtzentrum. Nun waren wir nicht mehr alleine. Es war ja Sonntag und zudem gab es eine grosse Wahlveranstaltung, denn nächste Woche finden in Portugal Kommunalwahlen statt. Eine sehenswerte Stadt mit einem schönen historischen Stadtkern. Wir hatten insofern etwas Pech, dass in der Kathedrale und in den Kirchen Gottesdieste stattfanden und man deshalb die Heiligen Hallen nicht besichtigen konnte. Als Alternative steuerten wir dann in ein Restaurant und genossen die herrlichen, im Parmigiano-Käse gewendeten, mit Steinpilzsauce und Trüffelöl übergossenen  Nudeln. Wir hatten dann nur noch das Problem, mit gefülltem Magen und einer Stadtbesichtigung in den Beinen wieder die zwei Kilometer zurück zum Campingplatz zu kommen, zumal die halbe Strecke ziemlich steil bergauf ging. Mit einigen Zwischenhalten schafften wir es dann doch ohne Bus oder Taxi.


Tag 22
Montag 6. Oktober 2025

Kurz noch mit einem Unterwallisser in einem sprachgemisch zwischen französisch deutsch und englisch plaudern, bevor die Reise Richtung Meer weiterführte. In Viana do Castelo auf dem City-Parking stellten wir unser Bobil an die pralle Sonne, denn Schatten gab es da nirgens. Etwa 5000 Schritte müssen heute schon auf unseren “Knochentachometer”. Deshalb spazierten wir durch das nette Städtchen bis zum “Elevador de Santa Luzia”, oder einfacher, bis zum “Marzilibähndli” dieser Stadt. Dieses fuhr uns dann hinauf zur Katholischen Kirche “Heiligtum der Santa Luzia”, von wo man einen grandiosen Rundblick in die Stadt, den Hafen, auf das Meer und ins Hinterland geniessen kann. Die Hitze, es war mittlerweile schon wieder 29 Grad warm, zwang uns schon früh, den Hügel zu verlassen und schattensuchend durch die Stadt in Richtung Parkplatz zu laufen. Unterwegs fanden wir tatsächlich einen Laden mit Küchenutensilien. Denn seit unserem Aufenthalt in Portugal suchte Catherine, ohne Erfolg, Metallförmchen um die portugiesische Spezialität, “Pastéis de Nata” auch zuhause herstellen zu können. Ausgerechnet heute, am letzten Tag in Portugal, fanden wir diese doch noch. (Könnte es sein, dass unsere Gäste in der nächsten Zeit “Pastéis de Nata” als Dessert bekommen?)

Kurz vor dem Parkplatz konnten wir endlich für eine Abkühlung durch ein Glace sorgen, bevor wir wieder in Richtung Norden fuhren. Ziel; einen Idyllischen Strandparkplatz in der Nähe von Afife, ca. 100 Meter vom Strand entfernt hinter einer Düne, wo man auch übernachten darf. Zmindest steht nirgends ein Verbot und wir sind nicht ganz die einzigen Cämper hier. Ein romantischer Sonnenuntergang bei Vollmond wird heute Abend den Tag und die Zeit in Portugal abschliessen. Morgen gehts nach Spanien.


Tag 23
Dienstag 7. Oktober 2025

Auf Grund meiner Erkältung konnte ich schlecht schlafen und schaute durch das Dachfenster dem Lauf des Vollmondes zu. Er erschien im Osten, hinter den bewaldeten Hügeln und zog seine Bahn während der Nacht scheinbar genau über uns hinweg in Richtung Westen gegen den Atlantik. Am morgen, bei Sonnenaufgang, welche fast am selben Ort wie am Abend zuvor der Mond im Osten erschien, stand der Mond kurz vor “Monduntergang” im Westen knapp über dem Horizont des Atlantiks. Dieses Phänomen wollte ich fotografieren, zog mich an und lief zum Strand. Ich hoffte auf ein seltenes Foto, den Vollmond im Meer versinken zu sehen. Leider kam ich ein oder zwei Minuten zu spät, denn am Horizont hatte es leichten Dunst und so verschwand der Mond knapp oberhalb des Meereshorizontes im Dunst. Diese Sonnen-Vollmond-Situation hatte ich noch nie erlebt und vor allem noch nie am Meer.

Wir waren heute also etwas früh dran, assen zum Kaffee noch altes Brot und fuhren dann weiter Richtung Norden gegen die Spanische Grenze. Um wiedermal etwas vorwärts zu kommen und weil wir zeitlich früh dran waren, verzichteten wir auf eine Fahrt der Küste entlang und begaben uns auf die Schnellstrassen quer durchs Landesinnere mit Ziel, Santiago de Compostela. Der Plan war, auf einen voraus bestimmten Wohnmobilstellplatz am Nordrand der Stadt zu fahren, etwas Auszuruhen, und am Nachmittag mit dem ÖV ins historische Zentrum zu fahren, um dieses zu Fuss zu erkunden. Ich las dann im “Güggel” (Google), dass die Markthalle um vier Uhr schliesst und die wollte ich vorher besichtigen. Der Bus fuhr uns vor der Nase weg, er fuhr zwei Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit und wir mussten auf den nächsten warten, der 20 Minten später fahren sollte. Der hatte aber 5 Minuten Verspätung. Trotzden waren wir eigentlich früh genug vor den Markthallengebäuden. Um viertel nach drei betraten wir die erste Halle. Vor uns gähnende Leere, nur noch ein paar Menschen die ihre Stände putzten. Zweite, dritte, vierte Halle, alles leer. Wir waren wieder mal zu spät. Nun hofften wir, dass wenigstens die Kathedrale noch zu besichtigen ist. Wir schlenderten durch die recht düsteren Gassen bis wir auf dem grossen Platz, dem “Praza do Obradoiro”, dem Ziel der “Jakobsweg-Pilger”. Auf dem Platz standen und vor allem lagen viele, vor allem junge Pilger und erfreuten sich sichtlich an dem erreichten Ziel ihres “Camino Santiago” (Weg des Heiligen Jakobus) und an der grandiosen Fassade der Kathedrale. Das Innere der Kathedrale konnten wir dann noch besuchen, bevor wir uns auf der Terrasse eines Strassenkaffees ausruhten, einen Kaffee genossen und dem lebhaften Treiben zuschauten. Stadtbesichtigungen ermüden und deshalb beschlossen wir, zurück zum Stellplatz zu fahren, was gar nicht so einfach war. Es hatte unzählige Buslinien und laut den Angaben der Dame auf dem Stellplatz müsse man den Buss Nr. 6 nehmen und bis zur Endstation fahren. Nun hatte es aber Busnummern 6, 6A, 6B, 6C, und in welche Richtung bitte? Wir schafften es dennoch, auch ohne Spanischkenntnisse.

Erkenntnisse des Tages. Eine eindrückliche Kathedrale, aber eine relativ düstere Stadt, müde Beine und, morgen muss es wieder in die Natur gehen.


Tag 24
Mittwoch 8. Oktober 2025

Erst gegen 10 Uhr erwachte ich, resp. weckte mich Catherine. Ich holte das bestellte Baguette ab, aber das assen wir erst um Mittag, denn wir wollten ja heute ein rechtes Stück vorwärts kommen. Leider sahen wir von der Gegend in Galizien auf Grund des Nebels nicht grad viel. Dann gab es auch noch Nieselregen und als wir nach Asturien kamen, hellte der Himmel zwischendurch etwas auf aber von der Landschaft und vom Meer das sich meist auf der linken Seite in Sichtweite befand, sah man nichts. Trotz dem relativ schlechten Wetter bogen wir in „Posada de Lianes“ von der Autobahn ab und nahmen für ein paar Kilometer die Landstrasse Richtung Süden gegen den Nationalpark „Los Picos de Europa“ bis zum Campingplatz mit dem selben Namen. Ein hübsches Plätzchen mit allem was das Camperherz begehrt. Sogar ein kleines beheiztes Hallenbad steht den Gästen zur Verfügung. Aber in Anbetracht des kühlen und regnerischen Wetters waren mir dann 24 Grad Wassertemperatur doch zu kalt und ich verzichtete auf einen Besuch. Dafür beschlossen wir, das Nachtessen im Restaurant des Campingplatzes einzunehmen. Laut den Rezensionen von früheren Campingbesuchern würde sich ein Besuch lohnen, und er tat es auch. Vorher mussten aber noch ein paar Schritte durch den Park und am Flüsschen entlang unternommen werden.


Tag 25
Donnerstag 9. Oktober 2025

Pläne Heute.

1.) Früh aufstehen; nicht erreicht, es wurde 10 Uhr.

2.) Möglichst vor Mittag auf dem Stellplatz in Bilbao einchecken; nicht erreicht, es wurde zwei Uhr.

3.) Mit Bus und Tram ins Guggenheimmuseum fahren; erreicht, trotz komplizierten Billettautomaten und langen Fahrzeiten.

4.) Besuch der Museums und natürlich gute Fotos schiessen von der modernen und weltbekannten Architektur; erreicht, Fotos schwierig wegen fehlender Sonne. Immerhin regnete es nicht und mit 19 Grad ist es sehr angenehm in der Stadt und im Museum herum zu laufen.

5.) Besichtigung des UNESCO-Weltkulturerbes, die Biskaya-Hängebrücke; nicht erreicht, da zu weit vom Zentrum weg, Zeit zu spät, Beine zu müde, Rückenschmerzen zwangen mich zur Rückkehr.

Da die Spanier erst so gegen 21 Uhr Nachtessen, beschlossen wir, im Camper Spaghetti Pesto zu kochen. Nicht zuletzt, weil wir vom Stellplatz aus eine schöne Aussicht auf die Stadt geniessen können. Heute gab es endlich wieder einmal ein Glas Rotwein zu den Spaghetti. Wegen meiner Erkältung habe ich bis heute darauf verzichtet, (obwohl wir dauernd durch die schönsten Rebberge fuhren!).


Tag 26
Freitag 10. Oktober 2025

Laut Wetterbericht sollte es in Frankreich heute schönstes Wetter geben. Deshalb wollten wir mit einer berühmten Zahnradbahn im Grenzbereich auf einen Aussichtsberg fahren. Es hellte wirklich auf und wir erreichten nach zwei Stunden Fahrt die Talstation „Le Train de La Rhune“. Wir hatten noch Zeit, vor der Bahnfahrt im benachbarten Dorf etwas einzukaufen, bevor wir dann um 14 Uhr in die Bahn einstiegen. Beim Hochfahren sah es mit dem Wetter noch gut aus, doch je höher wir kamen, sahen wir, dass der Gipfel immer stärker von Nebel umhüllt wird. Oben angekommen sah man erst gar nichts ausser Nebel. Es soll doch eine wunderschöne Sicht auf den Golf von Biskaya geben! Ein paar Schritte über die Weiden zwischen Baskischen Pottok-Ponys, ein paar „Fötteli“, zurück auf den Gipfel ins Spanische Restaurant einen Kaffee trinken und wieder in die Bahn einsteigen. Die Grenze zwischen Frankreich und Spanien verläuft mitten durch die Restaurantterrasse. Kaum abgefahren, verschwand der Nebel und während der Talfahrt konnte ich doch noch ein paar Bilder von der Aussicht aufs Meer erhaschen.

In der Talstation angelangt fuhren wir dann ins nächste Dorf wo ein Stellplatz für Campingfahrzeuge zur Verfügung gestellt wird. Erst dachten wir, wir hätten Glück, es hatte noch gerade ein freies Parkfeld. Doch immer mehr Camper fuhren auf den Platz und drückten in jede mögliche Lücke. Ich schätze, es waren doppelt so viele Fahrzeuge auf dem Platz als Parkfelder. Gut, für eine Nacht reicht es.


Tag 27
Samstag 11. Oktober 2025

Heute ist wenig zu berichten. Um 11Uhr sind wir vom Stellplatz weggefahren. Wunsch von Catherine war es, ein schönes, ruhiges, abgelegenes, sonniges, hübsches, romantisches, …….. Plätzchen zu finden, welches sich eignet um zwei Tage, d.h. Samstag und Sonntag zu verweilen. Ich hatte also wieder mal eine fast unlösbare Aufgabe übernommen und fuhr nach Fourcès, dem einzigen Runddorf in Frankreich. Da es ziemlich abgelegen süd-westlich von Bordeaux liegt und ich gelesen habe, dass es hier sehr gemütlich und ruhig sei, hoffte ich, die Ansprüche zu erfüllen. Bevor wir dort angekommen sind, haben wir unterwegs in einem grossen Einkaufszentrum ein paar Schuhe gekauft. Denn an meinen Schuhen löste sich (vom kilometerlangen wandern!) die Sohle. Dann weiter, immer schmalere und einsamere Strässchen bis wir ein

herrliches Plätzchen im genannten Dorf fanden. Nur 2 Minuten vom Dorfkern entfernt. Im Dorfladen 20 Euro für den Platz inkl. Strom für zwei Tage bezahlt und schon wurde man eingeladen, morgen Sonntag an die Brokannte zu kommen. Es gäbe auch ein traditionelles Menü. Nun ist die Antwort auf die Frage, Nachtessen im Restaurant oder aus der Campingküche noch nicht beantwortet. Wir werden sehen.


Tag 28
Sonntag 12. Oktober 2025

Nichts von Ruhe und Gemütlichkeit. Im Dorf findet eine Brocante statt. Das bedeutet, viele Autos auf wenige Parkplätze. Also wird jede Lücke, auch auf dem Campingstellplatz zwischen den Campern, ausgenutzt. Dass nicht noch die Tische und Stühle der Campierenden umgefahren werden grenzt an ein Wunder. Obschon 100 Meter davon entfernt ein grosser Parkplatz zur Verfügung steht, wird rücksichtslos, möglichst nahe am Dorfrand, also auch auf dem Stellplatz der Camper parkiert. Aber wir sind das in Frankreich mittlerweile gewohnt. Oft fragt man sich, weshalb es hier Gebots- und Verbotstafeln gibt, es wird so oder so nicht darauf geachtet. Da wird problemlos mitten auf der Strasse geparkt, sogar so, dass der Verkehr nicht mehr fliessen kann. Das stört scheinbar die Franzosen überhaupt nicht.

Wir schlenderten ebenfalls durch das Darf welches heute wahrscheinlich mehr Besucher als Einwohner hat, kauften uns im „Dorflädeli“ Croissants und Baguettes und vertilgten diese dann auf dem Stellplatz, während wir uns für einen freien Platz für einen Camperfahrer einsetzten und einige Parkierer wegschickten.

Hunde sind in Frankreich auch so ein übles Thema. Kaum ein Hund wird an der Leine geführt, was überall zu interessanten Szenen führt. Hunde die aufeinander losgehen oder überall herum schnüffeln. Vor unserem Camper mache ein Hund seinen Haufen, die Besitzer des Hundes schauten einfach weg. Da wird nichts weggeräumt. Eine Sauerei! Da erinnern wir uns an die guten Situationen in ganz Skandinavien, wo ausserhalb von privaten und eingezäunten Bereichen alle Hunde an der Leine geführt werden müssen.

Nun hoffen wir, dass es gegen Abend ruhiger wird, denn um 17.30 Uhr ist die Brocante offiziell beendet.


Tag 29
Montag 13. Oktober 2025

Nach einer ruhigen Nacht mussten wir erstmal für Ersatz unseres Toilettentankes Ausschau halten. Der Schliessmechanismus ist abgebrochen. Er hat die Fahrt über die Holperstrassen von Spanien, Portugal und Frankreich nicht überlebt. Kunststoff ist halt nicht Stahl. In Bordeaux gibt es einen Campingzubehörladen. Dort sind wir dann fündig geworden.

In die Stadt wollten wir nicht, schon der Verkehr in den Vororten schreckte uns ab. Zudem gibt es gefühlt alle 50 Meter einen liegenden Polizisten und die sind oft derart hoch, dass man nur im Schritttempo darüber fahren kann, wenn man nicht Bekanntschaft mit der Fahrzeugdecke machen will. So kommt man einfach nicht vom Fleck.

Wir fuhren dann mehr oder weniger auf der südlichen Seite der Caronne und der Gironde entlang, eigentlich durch das ganze Médoc. Schon kurz nach Bordeaux begannen die Weinberge. Hier sind es gar nicht Berge, es ist fast alles ziemlich flach. Ein bekanntes Château nach dem andern lag an der Strecke. Château Talbot, -d’Arsac, -Dillon, -Lagrange, -Doyac, -Taillan und viele mehr. Im Château d’Osmond in Cissac-Médoc löste ich den Bremsfallschirm aus und bog in den Hof des Weingutes ein. Es ist ein Winzer der wie viele hier im Verein France Passion Mitglied ist, also quasi ein Vereinsmitglied, denn ich bezahle seit Jahren ebenfalls Mitgliederbeiträge in France Passion. Das bedeutet, dass man bei Mitgliedern mit dem Wohnmobil gratis übernachten kann. Natürlich möchte ich das Tröpfchen das hier produziert wird auch degustieren. Ein sympatischer älterer Herr kam vorbei und bot uns eine Besichtigung seines Bio-Gutes inkl. einer Degustatin seiner Weine an. Er erzählte u.a. dass er sechs Sorten Trauben anbaue, dass er in Amphoren und in Eichenfässern ausbaue und dass er neben den hier üblichen Cuvée auch einen Wein aus 100% Petit Verdot Trauben herstellt. Angesprochen auf die vielen Châteaux erklärte er, dass jedes Haus das mindestens 7 Öffnungen, also Fenster, Türen oder Tore hat, darf sich Château nennen. Im Medoc soll es über 150 geben.

Dann natürlich noch eine Degustation der Weine. 7 an der Zahl “musste” ich über mich ergehen lassen. Dass ich etwas mit nehmen will versteht sich von selbt und ich habe mich schnell entschieden. Zwei Flaschen Amphore und 4 Flaschen 2022er aus dem Eichenfass packte der Herr schliesslich in einen Karton. Mittlerweile frage ich mich, was mit Schmuggler an der Schweizer Grenze geschieht, und wie viel Übergewicht unser Fiatli mittlerweile aushalten muss?

Nach dem ganzen Prozedere kochte Catherine, sie war ja die einzige die nüchtern war, eine herrliche Zitronenpasta. Dazu gab es einen Tomatensalat mit Feta und ein Hackplätzli in Zitronensauce. Ein weiterer erfüllter Tag ging zu Ende.


Tag 30
Dienstag 14. Oktober 2025

Wie es sich von Vereinsmitgliedern gehört, verabschiedeten wir uns persönlich von Frédéric Morlier  und seiner Sekretärin. Er wollte wissen, wo es nun hin geht. Wir wollen heute noch im Médoc bleiben und ein Stück des über 200 Kilometer langen Strandes erleben. Das taten wir dann auch, aber zuerst musste wieder einmal der Kühlschrank gefüllt werden. Nach dem Strandspaziergang suchten wir den Aire naturelle de camping Les Grands Chênes et les Ajoncs in Naujac-sur -Mer auf. Ich habe gelesen, dass er bis zum 15. Oktober offen ist. Wir wollten für dieses Jahr die letzten Gäste sein. Und so war es dann auch. Der Manager wollte uns zwar abweisen, er hätte schon alle sanitären Einrichtungen geschlossen. Nach dem Catherine fragte, ob es nicht möglich sei, nur zu übernachten, wir bräuchten nichts, auch keinen Strom und kein Wasser, hat er uns dann auf das grosse Grundstück gelassen. Plötzlich ging alles. Die Dame an der Rezeption hat uns die Einrichtung gezeigt und eine Toilette mit Dusche offen gelassen. Ein schöner Platz unter alten Bäumen mitten in den riesigen Wäldern. Völlig abgelegen und deshalb äusserst ruhig. Wir genossen als einzige und eben letzte Gäste dieser Saison einen herrlichen Sonnenuntergang.


Tag 31
Mittwoch 15. Oktober 2025

Nordwärts, bis ans Ende des Médocs nach Pointe de Grave, wo eine Fähre nach Royan führt. Beim Warten auf dem Fährhafen Parkplatz wurde noch ein Chocolatine (Schokoladegipfeli im Médoc, im Rest von Frankreich wäre es ein Pain au chocolat) verdrückt. Die Überfahrt nach Royan dauerte nur eine knappe halbe Stunde. Anschliessend führte die Strecke nahe des Atlantiks über flaches Land mit vielen Wäldern. Dazwischen immer wieder grosse Touristenatraktionen. Ein Zoo, dann Reitschulen, eine Kartbahn, riesen Campingplätze, ein Freizeitpark, mehrere Badeparks, Boule-Bahnen, Tennis- und Golfplätze, u.v.a. Alles zu und menschenleer. Wir wollen uns gar nicht vorstellen, wie das im Sommer hier aussehen muss.

Dann tauchen die ersten kleinen, nicht touristischen Dörfer auf. Auf Échillais steuerte ich zu, denn dort befindet sich eine weitere Schwebefähre. Eine wie jene in Bilbao die wir ja nicht besichtigen konnten. Das wollte ich hier nachholen. Die “Pont transborteur” wurde zwischen 1887 und 1890 gebaut und ist vor einigen Jahren restauriert worden. Heute ist diese den Fahrradfahrer und den Fussgängern vorbehalten. Eindrücklich was die Ingenieure im 19. Jh. alles auf die Beine gestellt haben.

Wir verzichteten auf eine Überfahrt und fuhren dann ins nahe gelegene Tonnay-Charente. Dort liegt im “capucins Garden” neben der Charente (Fluss) unter einem alten Baumbestand ein schöner Wohnmobilstellplatz mit allem was man so braucht. Ein Spaziergang ins Dorf beschloss dann den aktiven Teil des heutigen Tages.


Tag 32
Donnerstag 16. Oktober 2025

Da heute keine grosse Strecke absolviert werden soll, mussten wir keinen Wecker stellen. Noch bei einer Bäckerei vorbei und dann nach La Rochelle zum Camping fahren. Dieser hat eine gute Lage. Am Hafen, unweit der Museen und des Zentrums der Stadt. Er hat nur einen Fehler, er ist schon geschlossen! Also weiter durch die engen Gässchen der Innenstadt, bis mich ein “Flic” auf seinem Motorrad überholte und mich anhielt. Auf französisch rügte er mich, da ich (im Schrittempo) das Stoppschild nicht beachtet hätte und “beim weissen Strich am Boden” nicht angehalten hätte. Leider verstand ich kein Wort französisch (!) und sagte ihm das auf Berndeutsch. Catherine sagte ich, “sprich ja nicht französisch mit ihm”. Das hat Wirkung gezeigt, denn Englisch konnte er auch nicht, dann fuhr er davon.

Auf dem netten Stellplatz am westlichen Stadtrand hatte es noch genügend Plätze. Wir parkten unter schönen alten Bäumen und machten uns dann auf den Weg zur nächsten Busshaltestelle. Irgendwie schafften wir es ins Zentrum zu kommen. Wirklich eine schöne Stadt. Die Altstadt wird von mittelalterlichen Fachwerkhäusern und Renaissance-Bauten geprägt, darunter Lauben aus dem 17. Jahrhundert, fast wie in Bern, nur in weissem Sandstein. Viele Restaurants säumten die Strassen und das Hafengelände. Nach einem Spaziergang durch einige Gässchen, und der Besichtigung der Kathedrale, besuchte ich das Aquarium. Es soll eines der Grössten in Frankreich sein. Es hat mir sehr gefallen. Sehr autentisch angelegte Wasserlandschaften, Themenbecken und wirklich eindrückliche Bestände von unterschiedlichen Meeresbewohnern. Einziges Manko, die Viecher haben meines Erachtens einfach zu wenig Platz.

Ein Bier in einem der Hafenrestaurants und dann ging es auf die Suche nach dem richtigen Bus um zurück auf den Stellplatz zu gelangen. Auch das schafften wir.


Tag 33
Freitag 17. Oktober 2025

Heute haben wir nicht viele Schritte gemacht. Tagesziele wären so zwischen 5- und 10-Tausend Schritte, was wir oft schaffen. Vor allem, wenn eine Stadt besichtigt wird. Heute sassen wir aber fast nur im Fahrzeug. Wir waren vor allem über schmale Landstrassen in Richtung Nord-Osten unterwegs. In Cholet besuchten wir ein Textilmuseum. Es war früher eine Weberei die vor allem Stofftaschentücher herstellte. Wie immer in den französischen Museen ist natürlich nichts in Deutsch erklärt. Aber da ich eine Weberin an meiner Seite habe, wurde mir alles erklärt.

Im Anschluss fuhren wir weiter gegen Osten, kauften in Airvault noch Lebensmittel für zwei Tage, denn wie meistens versuchen wir über das Wochenende nicht auf Achse zu sein. Ein kleiner, ziemlich abgelegener Stellplatz in der Nähe dieser Stadt war das Ziel für heute Abend und morgen Samstag. Es wird also ein gemütliches Wochenende werden.


Tag 34
Samstag 18. Oktober 2025

“Ä plegeri Tag”.

Vielleicht können wir uns noch Aufraffen, und mindestens einen Spaziergang an der “Thouet” entlang machen. Der Bach fliesst direkt am Stellplatz vorbei und allenfalls reicht es sogar ins benachbarte Dorf. Wir werden sehen.

Zum Glück haben wir uns noch aufraffen können und sind ins 2 Kilometer entfernte “Airvault” marschiert. Ein hübsches Städtchen mit gut erhaltenen Mittelaltergebäuden im Zentrum. Leider konnten wir die Kirche nicht von innen besichtigen. Dort fand gerade eine Hochzeit statt. In einer Boulangerie kauften wir uns zum “Zvieri” einen Brioche-Zopf. Der wurde dann im Camper vertilgt. Es brauchte aber Kaffee dazu, denn der war sehr gut aber staubtrocken.


Tag 35
Sonntag 19. Oktober 2025

Gegen Mittag, nach den üblichen Fahrvorbereitungen, fuhren wir weiter ins Landesinnere. Heute haben wir definitiv überladen, denn ein voller Wassertank, ein voller Dieseltank, “Fahrzeugkeller” voller Wein aus Porto und Bordeaux, dann sind wir zwei Passagiere auch nicht Leichtgewichte. Hoffentlich werden wir heute und morgen nicht gerade kontrolliert. Das würde wohl eine Busse absetzen.

Nach knapp zwei Stunden Fahrt durch weitsichtige und abwechslungsreiche Landwirtschaftsgebiete, erst Ackerwirtschaft, dann Viehwirtschaftsland, ab und zu Gemüsekulturen. Für einmal keine Weinstöcke, ungewöhnlich für unsere Reise.

Erst wollten wir bei einem Bio-Hühner-Züchter der auch Mitglied von France Passion ist Station machen und bei ihm das Nachtessen in seinem Lokal bestellen. Er bietet jeweils Samstag, Sonntag und Montag Mittag und Abend Essen an. Doch heute hatte er eine grössere Gesellschaft. Er bot zwar an, dass er das Essen in den Camper bringen würde. Zwischen schwarzen Hühnern, Gänsen, Enten und Truthähnen stellten wir das Fahrzeug ab und besprachen das weitere Vorgehen. Wir entschlossen uns dann noch eine Stunde weiter ostwärts zu einem Stellplatz an einem “Seeli” zu fahren. Da angelangt, habe ich unser “Autöli” unter grossen Bäumen direkt am See abgestellt. Ein schöner Platz und zu unserem Erstaunen waren wir alleine hier.

Nach einem gemischten Salat und Spaghetti al Sugo gab es einen gemütlichen Fernsehabend.


Tag 36
Montag 20. Oktober 2025

Schon wieder wurde es Mittag bis wir das schöne Plätzchen am „Etang de Mareuil sur Arnon“ verliessen. Erneut führte die Strecke durch Wälder und unterschiedliche Kulturlandschaften. Die kleinen Dörfer durch die wir fuhren, schienen ziemlich ausgestorben und regelmässig waren Schilder mit der Aufschrift „à vendre“ vor den Häusern angebracht.

Ziel: Die Loire, resp. der Stellplatz direkt am Fluss vor der „Pont de la Loire“ in „Nevers“. Wir sahen, dass es gegen Abend regnen könnte und deshalb besichtigten wir das Zentrum des Städtchens gleich nach Ankunft. Schliesslich wollten wir auch heute unsere Mindestanzahl Schritte absolvieren. Fast gelang es uns vor dem Regen zurück zu sein, aber eben nur fast. Als Trost zeigte sich über der Loire und der Stadt ein schöner Regenbogen. Ob wir uns heute Abend einen Restaurantbesuch leisten ist noch ungewiss. Wir werden sehen.


Tag 37
Dienstag 21. Oktober 2025

Wir spüren, dass das Zuhause nicht mehr weit entfernt sein kann. Es regnet und das immer heftiger, je näher wir zur Schweizer Grenze kommen. Regen sind wir uns gar nicht mehr gewohnt. Seit mehr als fünf Wochen immer Sonnenschein und warme Temperaturen. Und nun Regen, Regen, Regen. Sogar die Heizung mussten wir in Betrieb nehmen. Laut Wetterbericht soll das noch mindestens eine Woche so weiter gehen. Da fragen wir uns schon, ob wir nicht direkt nach Hause fahren wollen. Heute aber, sind wir noch an einem gemütlichen Stellplatz am Kanalhafen von Vandenesse-en-Auxois, einem Kleinstdorf im Burgund gelandet. Ein Grund dieser Platzwahl, es hat ein kleines Gourmetrestaurant ganz in der Nähe des Platzes. Der Besuch des Lokals hat sich sehr gelohnt. Ein gemütliches Lokal mit brennendem Cheminée mitten im “Stübli”. Ein freundlicher Kellner und ein ziemlich übergewichtiger Koch schmeissen das Lokal. Auf der Karte stehen nur wenige Gerichte, die haben es aber in sich. Zuerst dachten wir, wer kommt denn in diese abgelegene Gegend an einem gewöhnlichen Dienstag in ein Restaurant? Aber im Verlauf des Abends füllte sich das Lokal. Das Essen war nicht ganz billig, aber hervorragend und im Vergleich zu den Preisen für solche Dreigangmenüs in der Schweiz absolut in Ordnung. Wir buchen das als krönender Abschluss unserer Herbstreise ab und entscheiden morgen, ob wir wegen des Wetters direkt nach Hause fahren werden, oder noch eine Etappe anhängen.


Tag 38
Mittwoch, 22. Oktober 2025

Der Regen treibt uns heim. Erneut waren wir erst gegen Mittag zum Abfahren bereit. Das Schönste an der Heimreise waren die bunten Weinberge im Burgund und die Herbstwälder im Französischen Jura. Trotz meist starker Bewölkung und oft Regen leuchteten die bunten Blätter in allen Farben. Ich war froh, dass ich nur Nebenstrecken in das Navi eingegeben habe, denn an den Farben konnte ich mich kaum satt sehen. Zudem gab es fast keinen Verkehr. Erst in der Schlucht hinunter an den Doubs nach Goumois gab es Verkehr. Es war Feierabendzeit. Die Franzosen welche in der Region Saint-Légier arbeiten fahren wie die Verrückten durch die Schlucht hoch nach Hause. Da heisst es aufpassen. Das habe ich auf dieser Strasse schon mal erlebt. Kolonnen von Autos mit französischen Nummern kommen einem mit rasanten Tempi auf der engen Strassen entgegen.

Um 18 Uhr waren wir dann zuhause und das grosse Aufräumen des Wohnmobiles  begann.