Geboren wurde Maurice Thöni am 1. März 1897 in Lausanne. Er gilt zu Recht als der grösste Pionier in der Schweizer Akkordeonbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Schon im dritten Schuljahr entdeckte sein Lehrer in der Schule das absolute Musikgehör. Bereits als Siebzehnjähriger entwarf er Pläne für ein eigenes Akkordeon mit Resonanzkasten und Baritonbässen und im gleichen Jahr spielte er als Akkordeonsolist an der Schweizerischen Landesausstellung 1914 in Bern.Von 1917 bis 1919 trat er im Duo mit dem Akkordeonisten Piccoli auf, und 1920 gründete er das Ensemble «La Musique cham-pêtre de Huémoz». Eine Zeitlang war er auch im Trio mit Emile Vuagniaux und Gottfried Stucki auf Tournee, und in den Jahren von 1929 bis 1939 trat er regelmässig mit Albert Achermann auf.
Während seiner Zürcher Zeit rief er 1940 ein eigenes neun Mann starkes Unterhaltungsorchester ins Leben, das oft im «Bauschänzli» und im «St. Annahof» gastierte. Ab 1941 trat er auch mit seinen beiden Kindern Raymond und Jeanne im «Zeughauskeller» und am Radio auf. Im Studio Basel machte er bei Cédric Dumont und im Studio Zürich bei Otto Würsch mit seiner Tochter radioeigene Aufnahmen. Ein absoluter Höhepunkt in Thönis Karriere als Akkordeonist war ohne Zweifel die musikalische Begleitung der Folkloretanzgruppe Walter Saxer im Schweizer Pavillon der Weltausstellung vom April bis Oktober 1939 in NewYork.
Maurice Thöni war als Komponist, Arrangeur und Musiker ein absolutes Naturtalent. Ohne je irgendwo eine Unterrichtsstunde in Harmonielehre genossen zu haben, wusste er von alleine, wie die Harmonien sein müssen, wenn sie gut klingen sollen.
Von 1923 bis 1940 war Maurice Thöni als Arrangeur beim Verlag Gottlieb Helbling in Zürich angestellt, wo ausschliesslich Handharmonika- und Akkordeonmusik verlegt wurde. Anschliessend gründete er seinen eigenen Verlag und begann auch für Blasmusik zu schreiben. Märsche für Harmoniemusik wie sein bekannter «Zeughauskeller-Marsch» und der preisgekrönte Marsch «Communauté» entstanden. Sein Marsch «Zim Bum» wurde 1979 bei einem Marschkompositionswettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Seine weiteren Märsche wie «Liberté» «Salut à Lausanne» sind ebenfalls tolle Würfe.
Er hat aber auch eine grosse Zahl volkstümlicher Kompositionen für kleine Blaskapellen und für die spezielle Sieben-Mann- Besetzung der «Musique champêtre de Huémoz» geschrieben. «Jede Note an seinem Platz», war Maurice Thönis Leitspruch.
1944 nahm Maurice Thöni mit seiner Familie wieder Wohnsitz in seinem Geburtsort Lausanne, wo er im Herbst 1979 erkrankte und am 8. November 1980 verstarb.